Maudet sieht sich als Vermittler und will nahe an Basis bleiben
Der vor der Rückkehr in den Genfer Staatsrat stehende Pierre Maudet erachtet seine Kampagne an der Basis als Schlüssel zu seinem Erfolg. «Wir müssen die bürgernahe Arbeit fortsetzen», sagte er am Sonntag nach dem zweiten Wahlgang der Staatsratswahl.
Das Wichtigste in Kürze
- «Das Ergebnis des ersten Wahlgangs war eine echte Überraschung, mit zehn gewählten Vertretern der Partei Liberté et Justice sociale in den Grossen Rat», sagte Maudet im Lokal-Fernsehsender Léman bleu.
Mit dieser neu gegründeten Bewegung war Maudet in die Wahlen gezogen. «Heute ist es ein Gefühl der Versöhnung, was mich dazu bringen wird, als Vermittler in der Regierung zu dienen», fuhr der ehemalige FDP-Magistrat fort.
Auf die Frage nach früheren Konflikten machte Maudet deutlich, dass diese beiseite gelegt werden müssten: «Wir werden über die parteipolitischen Ansätze hinaus arbeiten müssen. Die sieben Magistraten werden sich finden müssen.» Dasselbe gelte für die Art und Weise, wie er mit dem öffentlichen Dienst umgehe.
Der 45-jährige war nach einer umstrittenen Reise nach Abu Dhabi im Jahr 2015 entmachtet und zum Rücktritt aus der Regierung gedrängt sowie aus der FDP ausgeschlossen worden. Wegen der Reise wurde Maudet zudem vom Bundesgericht wegen Vorteilsannahme verurteilt.
Er wolle eine Politik betreiben, die auf die sozioökonomischen Sorgen der Bevölkerung in Bezug auf Beschäftigung und Lebenshaltungskosten eingehe. Nicht zu vergessen seien die Krisen im Zusammenhang mit der Umwelt. «Die klimatische Dringlichkeit bleibt bestehen», stellte Maudet fest.