Mitte AR: «Massnahmen bei Diagnose und Behandlung gefordert»

Thierry Ehrsam
Thierry Ehrsam

Herisau,

Betroffene von Long Covid sollen besser unterstützt werden. Dies fordert Glen Aggeler (Die Mitte AR). Nau.ch hat mit dem Kantonsrat gesprochen.

Long Covid
Eine Interpellation im Kantonsrat von Appenzell Ausserrhoden will Long-Covid-Betroffene besser unterstützen. (Symbolbild) - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Glen Aggeler (Die Mitte AR) will unter Long Covid leidende Personen besser unterstützen.
  • Er hat eine Interpellation eingereicht. Sie wird am 18. März im Kantonsrat diskutiert.
  • Im Interview fordert er insbesondere bessere finanzielle Unterstützung.

Eine Mitte-Interpellation im Ausserrhoder Kantonsrat will Long-Covid-Betroffene besser unterstützen. Das Thema wird am 18. März im Kantonsrat besprochen.

Silvan Graf (SP) hat sich schon geäussert – er teilt das Anliegen der Interpellation. Nun spricht der Interpellation-Steller Glen Aggeler (Die Mitte) über sein Anliegen.

Nau.ch: In welchen Punkten müssten Long-Covid-Betroffene Ihrer Meinung nach stärker unterstützt werden?

Glen Aggeler: Es sind Massnahmen bei der Diagnose sowie in der Behandlung gefordert. Daher müssen Fortbildungen aller Berufsgruppen gestärkt und eine Weiterentwicklung der kontinuierlichen Versorgung und Rehabilitation vorangetrieben werden.

Glen Aggeler Die Mitte
Glen Aggeler ist Vizepräsident der Mitte AR sowie Gemeinde- und Kantonsrat. - zVg

Wichtig ist auch die finanzielle Unterstützung, denn diese Betroffenen fallen durch verschiedene Systeme und sind dann allein. Dies ist teilweise folgenschwer.

Nau.ch: Schon ziemlich lange sind Long-Covid-Fälle bekannt. Wurden Betroffene bisher nicht genügend unterstützt? Falls Nein, wieso nicht?

Aggeler: Es wurde festgestellt, dass die Verbreitung des bestehenden Wissens mangelhaft ist. Insbesondere fehlten pädiatrische Leitlinien zur Diagnose und Behandlung der Post-Covid-19-Erkrankung.

«Betroffene wurden gar nicht gehört»

Auch sind Fachpersonen in den eingangs genannten Bereichen wenig für die Krankheit sensibilisiert. So wurden Betroffene gar nicht gehört.

Nau.ch: Wie soll definiert werden, ab wann eine Person als Long-Covid-Fall gilt?

Aggeler: Die WHO hat für Erwachsene und Jugendliche sowie Kinder eine klinische Falldefinition für die Post-Covid-19-Erkrankung veröffentlicht. Es bestehen also Definitionen.

Müssen Long-Covid-Betroffene besser unterstützt werden?

Nau.ch: Welche Vor- oder Nachteile sehen Sie in einer kantonalen Unterstützung im Vergleich zu einer nationalen Regelung?

Aggeler: Es geht uns vorliegend gar nicht um die Vor- und Nachteile kantonaler oder nationaler Regelung. Fakt ist, dass wir in diesem Bereich ein grundsätzliches Problem haben und eine nicht zu unterschätzende Anzahl von Betroffenen keine Hilfe oder Behandlung erhalten.

Dies wird sozial und gesellschaftlich weite Kreise und Folgen mit sich ziehen. Entsprechend geht es vielmehr darum, Lücken in der Versorgung und Hilfe zu schliessen. Kantone und Bund sind gefordert.

Zur Person: Glen Aggeler (46) ist Gemeinde- und Kantonsrat sowie Vizepräsident für Die Mitte Appenzell Ausserrhoden. Er ist Rechtsagent sowie Präsident der KESB Zürichsee-Linth und wohnt in Herisau.

Kommentare

User #1817 (nicht angemeldet)

In diesem Medium will man dauernd Long Covid als Krankheitsbild darstellen. Der einzige Zweck dahinter ist wohl eine IV Anerkennung zu bewirken.

User #6365 (nicht angemeldet)

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