Mitte-Rechts-Liste in Bern: Auch EVP gibt grünes Licht
Die Mitte-Rechts-Liste hat bei den Berner Gemeinderatswahlen Zustimmung erhalten: Die EVP gab als fünfte und letzte Partei ihre Zustimmung.
Grünes Licht für die Mitte-Rechts-Liste bei den Berner Gemeinderatswahlen: Als fünfte und letzte Partei hat die EVP ihr Ja-Wort zur gemeinsamen Liste gegeben, wie sie am Mittwoch mitteilte.
In einer Urabstimmung sprachen sich die Mitglieder mit 36 zu 14 Stimmen für die gemeinsame Liste aus. Abgestimmt werden konnte entweder schriftlich oder an der Parteiversammlung vom Mittwochabend.
«Wir möchten als Mittepartei dazu beitragen, dass die Waage zwischen Links und Rechts im Gemeinde- und Stadtrat wieder ins Lot kommt», sagte Parteipräsidentin Bettina Jans-Troxler gemäss Communiqué. Heute komme die lösungsorientierte Politik der EVP wegen der erdrückenden Mehrheit der linken Parteien nicht mehr zum Tragen.
«Wir ändern unsere politische Ausrichtung mit diesem Entscheid überhaupt nicht», betonte Jans-Troxler. «Aber wir werfen unser Gewicht in die Waagschale, um eine ausgewogene Politik zu fördern.»
FDP, SVP, Mitte und GLP hatten der Liste «Gemeinsam für Bern» schon früher zugestimmt. Mit der gemeinsamen Liste will das Mitte-Rechts-Lager einen zweiten Sitz in der fünfköpfigen Stadtregierung erobern.
Gemeinsame Liste gegen linke Dominanz
Die Berner Gemeinderatswahlen sind Proporzwahlen. Das System bevorteilt Blöcke. Das Rot-Grün-Mitte-Bündnis (RGM) kam 1992 an die Macht, weil sich eine breite Parteienallianz auf eine gemeinsame Liste verständigte. Seit 2016 hält RGM sogar vier der fünf Sitze und ist gemessen an den Wähleranteilen klar übervertreten.
Die Parteien des Mitte-Rechts-Lagers traten bislang getrennt an oder setzten auf kleinere Bündnisse. Anfang dieses Jahres einigten sich die Parteispitzen auf eine gemeinsame Liste, um RGM zumindest einen Sitz abluchsen zu können.
Wer wird kandidieren?
Die Stadtberner Wahlen finden am 24. November statt. Mindestens drei Gemeinderatssitze werden neu besetzt. Erneut antreten werden Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL) und Gemeinderätin Marieke Kruit (SP). Bereits nominiert wurde zudem Stadträtin Ursina Anderegg (GB). Ende März dürfte Nationalrat Matthias Aebischer (SP) folgen.
Im Mitte-Rechts-Lager stehen die Kandidaturen von Stadträtin Florence Pärli (FDP), Stadtrat Janosch Weyermann (SVP) und von Béatrice Wertli (Mitte) fest. Die Nominationsversammlungen der Grünliberalen und der EVP folgen im März.