Natalie Rickli weiss, warum Wahlbeteiligung so tief war
Natalie Rickli schafft den Sprung in den Zürcher Regierungsrat. Jedoch nur knapp. Die Nationalrätin glaubt zu wissen, warum die Wahlbeteiligung so gering war.
Das Wichtigste in Kürze
- Natalie Rickli ist neue Regierungsrätin im Kanton Zürich.
- Die Wahlbeteiligung war am Sonntag jedoch erneut tief.
- Rickli sagt, viele Bürger würden gar nicht wissen, wie das Wählen funktioniert.
Das war knapp. 6472 Stimmen machten den Unterschied. Natalie Rickli ergatterte mit 116'096 Stimmen den siebten und letzten Regierungsratssitz.
Die Winterthurerin konnte damit den Sitz des abtretenden SVP-Regierungsrats Markus Kägi verteidigen. Dass Rickli dies gelang, ist nicht selbstverständlich.
Natalie Rickli verteidigt SVP-Regierungsratssitz
Als Hardlinerin polarisierte die SVP-Nationalrätin stark. Das macht es schwierig, über die Parteigrenzen hinaus Wähler zu mobilisieren.
Aber auch die SVP-Wählerbasis stellte sich nur zögerlich hinter Kandidatin Natalie Rickli. Die Beteiligung lag mit 31,97 Prozent allgemein tief – einmal mehr (2015: 31,29, 2011: 33,19).
Rickli glaubt zu wissen, warum das so ist. «Vielleicht ist es ein wenig eine Wohlstandserscheinung. Es geht uns ja gut. Und viele Leute haben das Gefühl, da muss man ja gar nichts ändern», sagt sie am Sonntagabend auf «TeleZüri».
Überraschender Grund für tiefe Wahlbeteiligung
Man müsse die tiefe Wahlbeteiligung analysieren, müsse auch bei den Leuten nachfragen, warum sie nicht wählen gehen. «Was ich oft festgestellt habe, ist dass Leute gar nicht wissen wie es geht.»
Die Leute würden ihren Namen nicht finden bei den Regierungsratswahlen. Oder seien überfordert bei den langen Listen für die Kantonsratswahlen. Das sei nicht gut, so Rickli.
«Es ist auch schade. Denn nirgendwo auf der Welt hat man die Möglichkeit, so oft zu wählen und mitzubestimmen wie in der Schweiz.»
Die nächste Chance auf Mitbestimmung haben dieses Wochenende die Wählerinnen und Wähler in den Kantonen Luzern und Baselland. Auch dort lag die Wahlbeteiligung 2015 tief (Luzern: 34,45; Baselland: 33,2 Prozent).
Ende Wahlkampf - Hallo Frühling! ☀️ pic.twitter.com/kBri9MKLCc
— Natalie Rickli (@NatalieRickli) March 23, 2019