Rücktrittsforderung: Claude Béglé verlässt Waadtländer Mitte-Partei
Claude Béglé verlässt die Waadtländer Mitte-Partei. Die Parteileitung legte dem ehemaligen Nationalrat zuvor bereits den Rücktritt nahe.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Ex-Nationalrat Béglé tritt aus der Waadtländer Mitte-Partei zurück.
- Bereits am Freitag hatte die Parteileitung ihm den Rücktritt nahegelegt.
Der ehemalige Waadtländer Nationalrat Claude Béglé (71) hat am Sonntag seinen Austritt aus der Waadtländer Mitte-Partei bekannt gegeben. Erst am Freitagabend hatte ihn die Parteiführung gebeten zurückzutreten und den Weg für neue Köpfe freizumachen.
Das, was in der Partei passiere, entspreche nicht mehr seinen Werten, schrieb Béglé am Sonntag in einer E-Mail. Diese sendete er an die Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Grund dafür seien «das schlechte Funktionieren und die Störungen in der Waadtländer Mitte-Partei (frühere CVP)». Demnach trat Béglé aus der Partei aus, ohne sich jedoch aus der Politik zurückzuziehen.
Parteileitung legte Rücktritt nahe
Am Freitag hatte die Parteileitung ihren Ex-Nationalräten, Claude Béglé und dem Jacques Neirynck (79), gedankt und ihnen den Rücktritt nahegelegt. Dabei wies sie auf die Rivalität zwischen diesen beiden Persönlichkeiten hin. Diese vergifte ihrer Meinung nach immer noch das Leben der Partei.

Béglé sagte am Samstag gegenüber Keystone-SDA, er sei «schockiert» über diesen Schritt: Man könne nicht einfach so den Rückzug zweier Ex-Nationalräte ankündigen, ohne mit ihnen zu sprechen und die Basis zu konsultieren. Diese «autokratische Handlungsweise» sei nicht mit den Werten einer demokratischen Partei vereinbar, so Béglé.
Neue Vision mit Fusion von CVP und BDP
Mit der Fusion CVP und BDP sei auch der Wunsch der Bevölkerung nach neuen Kandidaten für künftige Wahlen verbunden. Das sagte Valérie Dittli, die die Parteileitung im vergangenen September übernommen hatte, gegenüber Keystone-SDA. Im kommenden September will die Partei ihre Kandidaturen für die Kantonalen Wahlen von 2022 bestimmen.
2019 hatte Béglé den Sitz der Waadtländer CVP im Nationalrat verloren, nachdem er zuvor vier Jahre in Bern politisiert hatte. Neirynck sass sogar zwölf Jahre lang im Nationalrat. Im Waadtländer Grossen Rat hatte die Partei im vergangenen Jahr nach der Demission von Axel Marion ihren einzigen Sitz verloren.