Tessin fordert vom Bund mehr Unterstützung nach Unwetter
Die Tessiner Regierung ist unzufrieden mit der Bundeshilfe. Sie fordert zusätzliche Unterstützung für Wiederaufbau des Maggiatals.
Die Tessiner Regierung ist mit der bisher zugesagten finanziellen Bundeshilfe für den Wiederaufbau des Maggiatals unzufrieden. Sie fordert ein Treffen mit dem Bundesrat und zusätzliche Hilfsgelder. Das Unwetter im Tessin sei ein «aussergewöhnlichen Ereignis» gewesen.
«Wir sind unzufrieden mit der Antwort des Bundes bezüglich der Hilfe für das Maggiatal.» Dies sagte der Tessiner Regierungspräsident Christian Vitta auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Allein schon der Wiederaufbau der vollständig zerstörten Vislettobrücke, die das untere mit dem oberen Maggiatal verbindet, wird sehr viel kosten.
«Bund soll ausserordentliche Unterstützung anerkennen»
Zu diesem wird der Bund dem Vernehmen nach nichts oder nur sehr wenig beitragen. Total beziffert die Tessiner Regierung den Wiederaufbau des von einem heftigen Unwetter versehrten Maggiatals mit rund 100 Millionen Franken. Um eine stärkere Unterstützung zu erwirken, fordert sie nun ein Treffen mit den zuständigen Bundesräten.
«Wir haben die Departemente von Albert Rösti und Guy Parmelin angeschrieben und um ein Treffen gebeten.» Dies erklärte Vitta weiter. Es gehe darum, dass der Bund anerkenne, dass es eine «ausserordentliche Unterstützung» brauche.
Eine Person noch immer vermisst
Das obere Maggiatal wurde am 29. Juni von einem heftigen Unwetter heimgesucht. In Schlammlawinen und Erdrutschen im Maggia- und Bavonatal haben mindestens sieben Menschen ihr Leben verloren. Eine Person wird noch immer vermisst.
Die Schweizer Armee erstellte Ende Juli eine provisorische Ersatzbrücke für die von den Wassermassen weggeschwemmte Vislettobrücke bei Cevio. Insgesamt leisteten im Sommer Angehörige der Armee 3400 Diensttage zur Bewältigung der schweren Unwetterschäden im Tessin und Wallis. Dazu kamen 87 Flugstunden.