Wahlplakat-Vandalismus: Auf welche Parteien wird abgezielt?
Im Kanton Luzern werden viele Wahlplakate zerstört und verunstaltet, vor allem auf dem Land. Welche der Parteien müssen am meisten Ersatzmaterial bereitstellen?

Das Wichtigste in Kürze
- Bekritzelte und zerrissene Wahlplakate sind im Moment überall zu sehen.
- Der Luzerner SP-Kantonsrat Hasan Candan spricht das Problem auf Instagram an.
- Auch viele Plakate der SVP werden verunstaltet.
Sie sind im nationalen Wahlkampf überall zu sehen: Bekritzelte oder zerrissene Wahlplakate, die Kandidierenden mit Schnauz oder ausgestochenen Augen. Im Kanton Luzern fällt der Vandalismus besonders auf – bereits im Frühling bei den Kantonsratswahlen.
Die meisten Parteien rechnen mittlerweile mit der Zerstörung ihrer Plakate und haben genug Ersatz bereit. Das berichtet die «Luzerner Zeitung».
Der SP-Kantonsrat Hasan Candan spricht den Vandalismus in einem Instagram-Post an. Darauf zeigt er verschiedene zerrissene und zerstörte Plakate seiner Partei. Dazu schreibt er: «Bis dato wurden in diesem Wahlkampf über 30 Plakate der SP zerstört inklusiv mit Traktor überfahren.»
Wie sieht es bei den anderen Parteien in Luzern aus? Bei der FDP, den Grünen und der Mitte ist es zurzeit ziemlich ruhig. Das geben die drei Parteien auf Anfrage der «Luzerner Zeitung» preis. Vereinzelt kommt es zu Verunstaltungen, die von allen drei Parteien verurteilt werden. «Es gibt viele andere Möglichkeiten, die eigene politische Meinung auszudrücken», sagt Mitte-Präsident Christian Ineichen.
«Eine destruktive Kraft besteht»
Die SVP-Plakate sind jedoch ein besonders beliebtes Ziel. Laut Parteichef Remo Schranz sind bereits Plakate inklusive Rahmen in einem Bach versenkt worden. Die SVP sei aber darauf vorbereitet, die Plakate zu reparieren oder zu ersetzen. Gerade auf dem Land wird in den nächsten zwei Wochen noch mehr Vandalismus erwartet.
Das sieht auch die GLP-Co-Präsidentin Riccarda Schaller so. In ihrer Wohngemeinde Malters sei ihr die Verhunzung der Plakate besonders aufgefallen. Doch die Plakate sollten besser geflickt als ersetzt werden. «Es schadet nicht, zu sehen, dass eine destruktive Kraft besteht», sagt Schaller gegenüber der «Luzerner Zeitung».