Zürcher Mensen sollen Fleisch aus artgerechter Haltung servieren
Wenn Fleisch, dann aus artgerechter Haltung: Eine Mehrheit im Zürcher Kantonsrat hat am Montag dafür plädiert, in kantonseigenen Mensen ausschliesslich Fleisch von artgerecht gehaltenen Tieren aufzutischen. Der Rat schrieb ein Postulat von Grünen, SVP, SP und Mitte ab. Gleichzeitig stellte er sich mit 90 zu 82 Stimmen hinter die von der Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK) beantragten abweichende Stellungnahme.
Darin ist festgehalten, dass das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen gewährleistet und festgehalten werden soll, und dass es mehr Zwischenziele und zu diesen ein Monitoring brauche. Zudem soll in Mensen künftig Fleisch aus ausschliesslich tierfreundlicher Haltung angeboten werden. Mit der abweichenden Stellungnahme, welche GLP, SP, Grüne, Mitte und AL unterstützten,
Kantonsrat gegen Regierungsrat
wird die Differenz zum Regierungsrat in dieser Frage zum Ausdruck gebracht und an der Forderung festgehalten. Eine rechtsverbindliche Verpflichtung zur Umsetzung liegt jedoch nicht vor.
«Wir möchten, dass staatliche Betriebe mit gutem Vorbild vorangehen», sagte Monica Sanesi Muri (GLP, Zürich). «Es gibt kein Argument, weshalb ein Fleisch nicht aus artgerechter Haltung kommen soll», sagte Konrad Langhart (Mitte, Stammheim).
Mit dem überwiesenen Postulat musste die Regierung aufzeigen, wie das Ernährungsangebot in den kantonalen und kantonsnahen Mensen regionaler und saisonaler gestaltet werden könnte. Tierische Produkte sollen verantwortungsbewusst eingesetzt werden, das Angebot soll für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende finanziell attraktiv bleiben.
Reaktion der Parteien
SVP, FDP und EVP zeigte sich mit dem von der Regierung vorgelegten Bericht zufrieden. «Wir sehen keinen weiteren Handlungsbedarf», sagte Markus Bopp (SVP, Otelfingen).
In der Schweiz gebe es bereits ein sehr gutes Tierschutzgesetz – «auch wenn bei 18'000 Hühnern nicht jedes Tier einen eigenen Namen haben kann», sagte Bopp. Alexander Jäger (FDP, Zürich) sagte: «Wir appellieren an Eigenverantwortung statt an Regulierung».