Chinas Industrie überrascht positiv
Die zweitgrösste Volkswirtschaft China ist weiter am Wachsen. Doch in Zukunft könnte das Wachstum etwas gebremst werden.
Das Wichtigste in Kürze
- In China befinden sich die Bereiche Industrie, Einzelhandel sowie Investitionen weiterhin im Plus.
- Neu veröffentlichte Daten zeigen aber, dass das Wirtschaftswachstum künftig abnehmen könnte.
Chinas Wirtschaft wächst nach aktuellen Daten aus der Industrie, dem Einzelhandel und zu Investitionen weiter kräftig. Allerdings zeigen die am Dienstag veröffentlichten Daten auch, dass sich das Wachstum der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt verlangsamen dürfte. So ging der Anstieg der Investitionen in Sachanlagen weiter zurück und fiel wie auch das Plus beim Einzelhandelsumsatz geringer aus als erwartet.
Die Produktion in der Industrie sei im April im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent gestiegen, teilte die nationale Statistikbehörde am Dienstag in Peking mit. Zudem zog das Wachstum der Industrieproduktion im Vergleich zu den Vormonaten deutlich an und erreichte den höchsten Stand seit Mitte 2017.
Der Umsatz im Einzelhandel legte im April um 9,4 Prozent zu und damit etwas schwächer als noch im März. Damals war er noch um 10,1 Prozent geklettert. Experten hatten mit einem Rückgang der Wachstumsrate auf 10 Prozent gerechnet. Auch der Anstieg der Sachinvestitionen in den ersten vier Monaten blieb mit sieben Prozent bis Ende April hinter den Erwartungen der Experten zurück.
Die stärkere Regulierung des Finanzsektors beginne auf das Wachstum zu drücken, sagte HSBC-Experte Frederic Neumann. Er geht davon aus, dass in den kommenden Monaten vor allem die Investitionen in Infrastrukturprojekte weiter zurückgehen werden. In den ersten drei Monaten des Jahres ist die Wirtschaft des Landes im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,8 Prozent gewachsen. Damit liegt das Wachstum bislang über dem Jahresziel der Regierung, das mit «rund 6,5 Prozent» angegeben wird.