Lonza wegen fahrlässiger Verschmutzung des Trinkwassers angeklagt
Jahrelang soll krebserregendes Lösungsmittel ins Wasser geflossen sein. Der Chemiekonzern Lonza hat mutmasslich nichts dagegen unternommen. Die Walliser Staatsanwaltschaft klagt Lonza an.
Das Wichtigste in Kürze
- Lonza soll Trinkwasser verschmutz haben.
- Die Walliser Staatsanwaltschaft klagt nun den Chemiekonzern an.
- Die Chemikalien im Wasser sind krebserregend.
Der Chemiekonzern Lonza wird wegen Widerhandlungen des Gewässerschutzgesetzes und fahrlässiger Verunreinigung von Trinkwasser angeklagt. Er soll das Wasser jahrelang mit einem krebserregenden Lösungsmittel verschmutzt haben, ohne etwas dagegen zu unternehmen.
Die Walliser Staatsanwaltschaft geht mit dem Unternehmen hart ins Gericht. Lonza habe mehrfach in pflichtwidriger Unvorsichtigkeit Stoffe widerrechtlich mittelbar und unmittelbar in ein Gewässer eingebracht sowie versickern lassen und dadurch die Gefahr einer Verunreinigung des Wassers herbeigeführt, heisst es in der Anklageschrift ans Bezirksgericht Visp.
Es hätte verhindert werden können
Weiter soll der Konzern in seiner Chemiefabrik in Visp VS das Trinkwasser für Menschen oder Haustiere mit gesundheitsschädlichen Stoffen verunreinigt haben, indem es 2011 und 2012 sowie zwischen 2014 und 2017 vom Gemeindegebiet Visp aus zu mehreren Fällen von Wasserverschmutzung gekommen sei.
Laut Anklage war Lonza spätestens seit Anfang 2012 bekannt, dass die abgegebenen Dosen zu hoch sind. Dennoch hätte Lonza die Kontamination der Gewässer verhindern können, ist die Walliser Staatsanwaltschaft überzeugt. Dafür hätte sie die Betriebsleiter besser informieren, das ausgeflossene Dioxan melden und die kantonalen Vorgaben einhalten müssen.