Raiffeisen-Spitze droht Chefs mit Gefängnis
Die Leiter der Raiffeisen-Banken erhalten Einblick in den Finma-Bericht. Doch wehe, davon geht etwas in die Öffentlichkeit. Bis zu drei Jahre Gefängnis drohen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Leiter der Raiffeisen-Banken erhalten Einblick in den Finma-Bericht.
- Dazu müssen sie aber eine Vertraulichkeitserklärung unterschreiben.
Lückenlos will die Raiffeisen den Fall Vincenz aufarbeiten. Darum dürfen die Leiter und Präsidenten der 255 Raiffeisen-Banken in der Schweiz in den nächsten Wochen den Bericht der Finanzmarktaufsicht Finma studieren.
Unter einer Bedingung: Kein Wort dringt nach aussen. Falls doch, droht den Bankern bis zu drei Jahren Gefängnis! Dies geht aus einer Vertraulichkeitserklärung hervor, die dem Finanzportal «Inside Paradeplatz» vorliegt.
Strafrechtliche Verfolgung
Im Dokument steht, dass eine «Verletzung der Geheimhaltungspflichten (...) strafrechtliche Verfolgung nach sich» ziehen würde. Das Redeverbot gilt ewig. Jeder Banker, der die Erklärung unterzeichnet, verpflichtet sich diese «auch nach Erfüllung der aktuellen Aufgaben zeitlich unbegrenzt und uneingeschränkt einzuhalten.»
Weiter händigt die Zentrale aus St. Gallen den Genossenschaftsbanken eine «Aufklärung betreffend Geheimhaltungspflicht» aus. Sie basiert auf dem Befehl der Zürcher Staatsanwaltschaft. Jener Behörde, die den Fall Vincenz aufarbeitet. Auch hier gilt: «Stillschweigen bewahren» und auf «Weitergabe von Untersuchungsakten zu verzichten.»