Winterthurer O-Bikes werden im Balkan zerlegt
Noch stehen tausende O-Bikes vor einer Lagerhalle in Winterthur ZH. Die ungebrauchten Verleih-Velos werden im Osten verschrottet.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Herbst stehen in Winterthur ZH Verleihvelos von O-Bike.
- Die Fahrräder kommen jetzt doch nicht zum Einsatz. Sie werden im Balkan verschrottet.
Plötzlich standen 7000 O-Bikes in Winterthur. Abgestellt und verpackt. Der Bike-Verleih würde die Räder zwischenlagern, hiess es noch im Herbst. Seit Mittwoch stehen vier polnische Sattelschlepper bei der Lagerhalle.
Was ist passiert? Wie der Winterthurer «Landbote» schreibt, hat O-Bike die neuen Fahrräder an einen Zürcher Schrotthändler verkauft. Dieser wiederum verkaufte die Verleih-Velos an eine Altmetallverwertungsfirma. Die meisten O-Bikes sollen in Osteuropa zerlegt werden, heisst es. Eine kleine Anzahl kommt auf die Strasse. Das O-Bike-Logo wird weggeschmirgelt.
Verkauf selber imitiert
Laut dem Bericht weiss O-Bike nicht genau, wie viele Velos auf dem Platz in Winterthur stehen. Klar ist, dass der Fahrrad-Verleih den Verkauf selber imitiert hat. Eine Stellungnahme wollte das Startup gegenüber der Zeitung nicht abgeben.
Es ist unklar, welche Strategie das Unternehmen aus Singapur verfolgt. Noch kein Jahr ist es her, seit die ersten Verleih-Velos in der Schweiz aufgetaucht sind. Medien munkeln, dass O-Bike es primär darum geht, Kundendaten zu sammeln.
Ende 2017 hat O-Bike angekündigt, hochwertigere Dreigang-Velos nach Zürich zu bringen. Bisher ist unklar, ob und wann diese Velos kommen.