Tod

Ärzteteam von Diego Maradona schweren Vorwürfen konfrontiert

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Argentinien,

Gutachter berichten von schweren Versäumnissen des Ärzteteams der Fussball-Legende Diego Maradona. Hätte sein Tot verhindert werden können?

diego maradona
Diego Maradona war und ist in Argentinien noch immer mehr als ein Fussballspieler. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schwere Vorwürfe gegen das Ärzteteam von Diego Maradona.
  • Gutachter haben den Medizinern schwere Versäumnisse zur Last gelegt.
  • Die Behandlung nach seiner Gehirn-OP sei «mangelhaft und leichtsinnig» gewesen.

Gutachter haben dem Ärzteteam der argentinischen Fussball-Legende Diego Maradona schwere Versäumnisse zur Last gelegt. Die Behandlung des 60-Jährigen nach seiner Gehirn-OP sei «mangelhaft und leichtsinnig» gewesen. Das hiess es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht von 20 Experten. Diese hatten im Auftrag der Staatsanwaltschaft die Todesumstände des Nationalhelden untersucht.

Diego Maradona
Diego Maradona wurde wegen eines Blutgerinnsels im Gehirn operiert werden. Knapp drei Wochen später starb er. - Twitter/Getty

Maradona sei vor seinem Tod für eine «längere und qualvolle Zeit» seinem «Schicksal» überlassen worden. Der Sterbeprozess habe «mindestens zwölf Stunden» vor der Feststellung seines Todes begonnen. Das erklärten die Experten in ihrem 70-seitigen Bericht.

Maradona war am 3. November wegen eines Blutgerinnsels am Gehirn operiert worden und am 25. November im Alter von 60 Jahren an Herzversagen gestorben.

Laut Autopsie hatte er unter Leber-, Nieren- und Herz-Kreislauf-Problemen gelitten. Spuren von Alkohol oder Drogen wurden nicht gefunden.

Diego Maradona
Auf der ganzen Welt trauerten Menschen um Diego Maradona. Hier legten Fans in Neapel Kerzen nieder. - keystone

Töchter von Diego Maradona wollten Untersuchung

Maradonas Töchter kritisieren die Art und Weise, wie ihr Vater nach seiner Gehirn-OP in seiner Residenz behandelt wurde. Die argentinische Justiz ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen mehrere Beteiligte: den Neurochirurgen Leopoldo Luque, die Psychiaterin Agustina Cosachov, den Psychologen Carlos Díaz und mehrere Pflegekräfte.

Das Expertengremium kam zu dem Schluss, dass Maradonas Überlebenschancen bei einer fachgerechten Behandlung in einer Klinik besser gewesen wären. Die Gutachter kritisierten, dass dem Ex-Fussballer die Entscheidung darüber überlassen wurde, wo er nach der Gehirn-OP gepflegt werden sollte. Dies, obwohl Maradona nicht in Vollbesitz seiner geistigen Kräfte gewesen sei.

Diego Maradona
Ein Bild aus früheren Jahren: Diego Maradona und seine Tochter Giannina (L) und seine Ex-Frau Claudia Villafañe bei einem Fussballspiel im Jahr 2007. - Keystone

Der frühere Weltmeister Diego Maradona gilt als einer der besten Fussballer aller Zeiten, sein Tod sorgte weltweit für Bestürzung. Das Leben war nach seiner aktiven Karriere von vielen Aufs und Abs sowie von Drogen- und Alkoholabhängigkeit geprägt; Maradona hatte immer wieder mit Gesundheitsproblemen zu kämpfen. So erlitt er zwei Herzinfarkte, erkrankte an Hepatitis und liess sich wegen Übergewichts einen Magen-Bypass legen.

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