Box-Trainer Wegner: Strukturen in Deutschland stimmen nicht
Der langjährige Trainer Ulli Wegner hat den Zustand des Boxens in Deutschland kritisiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kündigung, die er zuletzt vom Sauerland Boxstall erhalten habe, schmerze ihn noch immer, sagte Wegner.
«Wenn ich mich bei Boxveranstaltungen umschaue, dann entdecke ich zahlreiche Talente. Aber leider stimmen bei uns die Strukturen nicht», sagte der 77-Jährige der «Märkischen Oderzeitung». Der Sprung in die Weltklasse fehle im olympischen Boxen zu oft. «Eine starke Bundesliga, wie in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung, könnte zum Beispiel zu einer Verbesserung des technisch-taktischen Niveaus führen.»
Die Kündigung, die er zuletzt vom Sauerland Boxstall erhalten habe, schmerze ihn noch immer, sagte Wegner. Zur Ruhe setzen will er sich aber nicht. «Ich kann noch helfen», sagte der frühere Coach von unter anderem Sven Ottke und Arthur Abraham. «Ich habe mich auf die aktuellen Bedingungen voll eingestellt und kann, wenn ich wieder richtig gesund werde, erneut angreifen, aber nicht als Klugscheisser, sprich Berater.»
Wegner erholt sich derzeit von einem Oberschenkelhalsbruch, den er sich bei einem Sturz zugezogen hatte. «Ich bin jetzt in der Reha und muss erst einmal wieder laufen lernen», sagte er. «Das ist nicht einfach, aber Unkraut vergeht nicht.»