Dagmar Freitag kritisiert Europaspiele: «Völlig überflüssig»
Das Wichtigste in Kürze
- Zu spürbaren Veränderungen im Gastgeberland führten diese Veranstaltungen nicht.
«Wir alle wissen aus Erfahrung, dass insbesondere Länder mit zweifelhaftem Zugang zu demokratischen Wertevorstellungen und Errungenschaften solche Veranstaltungen zu prunkvollen Selbstdarstellungen nutzen», sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Zu spürbaren Veränderungen im Gastgeberland führten diese Veranstaltungen nicht. «Die Todesstrafe wird bleiben, die Verfolgung von Homosexuellen auch», betonte Freitag, die «schon die Einführung dieses Wettbewerbs aus sportlicher Sicht für völlig überflüssig» hält.
Von der deutschen Delegation erwartet die Sportausschuss-Chefin hinsichtlich kritischer Auseinandersetzung «wenig bis nichts». Der frühere DOSB-Generalsekretär Michael Vesper habe als Vertreter des Deutschen Olympischen Sport-Bundes nach Meinung von Freitag «nicht die Kraft oder auch nicht den Willen» gehabt, gegen die Vergabe nach Weissrussland zu stimmen. «Wer den Kopf einzieht, wenn es darauf ankommt, verliert das Recht, hinterher zu kritisieren», sagte sie.
Rund 4.000 Athleten nehmen an dem zehntägigen Sportfest teil, davon 149 aus Deutschland. Auf dem Programm der 2. Europaspiele stehen 15 Sportarten. 2023 wird Krakau nächster Gastgeber sein.