DFB-Vize Koch fordert Bekenntnis gegen Rassismus in Chemnitz

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Deutschland,

Berlin (dpa) - DFB-Vizepräsident Rainer Koch hat nach der Trauerbekundung für einen rechtsextremen Fan beim Chemnitzer FC eine eindeutige Reaktion in der Stadt gefordert.

DFB-Vize Rainer Koch erwartet in Chemnitz ein Bekenntnis gegen Rassismus. Foto: Arne Dedert
DFB-Vize Rainer Koch erwartet in Chemnitz ein Bekenntnis gegen Rassismus. Foto: Arne Dedert - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • «Wir müssen jetzt alle deutlich machen, dass wir einstehen für unser Land und für die Freiheit, die wir in unserem Land geniessen wollen und für Toleranz und für Mitmenschlichkeit», sagte der DFB-Vize weiter.

«Ich hoffe, dass jetzt deutlich gemacht wird, in der Stadt Chemnitz von den Menschen, dass das eine kleine Minderheit ist, die sich so verhält und dass Chemnitz, wie alle anderen Städte in Deutschland auch, bereit ist, Flagge zu zeigen», sagte Koch im ZDF-Morgenmagazin. Die schweigende Mehrheit müsse aufhören zu schweigen. Es wäre eine gute Gelegenheit, sich beim nächsten Heimspiel gegen FSV Budissa Bautzen an den Internationalen Wochen gegen Rassismus zu beteiligen, die am 11. März begonnen haben, meinte Koch.

«Wir müssen jetzt alle deutlich machen, dass wir einstehen für unser Land und für die Freiheit, die wir in unserem Land geniessen wollen und für Toleranz und für Mitmenschlichkeit», sagte der DFB-Vize weiter. Er forderte mehr Verantwortung von allen Seiten. «Wir dürfen das nicht zulassen, dass Banner aufgehängt werden, von denen man nicht weiss, was draufsteht.»

Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) hat nach den Vorfällen beim Fussball-Regionalligisten Chemnitzer FC ein konsequentes Handeln angemahnt. «Wir müssen diese rechtsextremen Netzwerke zerschlagen», sagte er am Mittwoch im Landtag in Dresden. Man habe am vergangenen Wochenende einmal mehr gesehen, dass da «mehr vorhanden ist, als wir gedacht haben», so Kretschmer. «Wir lassen nicht zu, dass an dieser Stelle Rechtsextremisten das Kommando übernehmen.»

Es sei richtig, dass die Verantwortlichen Konsequenzen gezogen hätten. «Das kann noch nicht das Ende sein. Es muss hier weitergehen. Wir brauchen da eine klare Handschrift», sagte Kretschmer. Weder die Stadt noch die CFC-Fans dürften sich solche Vorfälle bieten lassen.

Am 9. März hatte es vor der Regionalligapartie des Chemnitzer FC gegen die VSG Altglienicke (4:4) eine Trauerbekundung für den gestorbenen Rechtsextremen Thomas Haller gegeben. Dabei wurde auf der Video-Leinwand im Stadion dessen Porträt eingeblendet, zudem wurde eine Art Schweigeminute abgehalten, ein schwarzes Kreuz und ein Transparent waren ausgerollt worden, wie TV-Bilder zeigen.

Zudem hatten schwarz gekleideten Fans in der Südkurve eine Pyro-Show in Rot und Weiss gezündet. Am folgenden Tag legte der Kaufmännische Geschäftsführer Thomas Uhlig in erster Konsequenz alle Ämter nieder. Der Verein stellte nach der umstrittenen Trauerbekundung Strafanzeige.

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