XXL-WM und Club-WM: Darum geht es heute beim FIFA-Council
Die Fans bekommen in den kommenden Jahren noch mehr Fussball geboten. Beim Council-Meeting in Miami will FIFA-Chef Gianni Infantino die reformierte Club-WM durchsetzen und die Weichen endgültig auf ein 48-Mannschaften-Turnier bei der WM 2022 stellen.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Council des Fussball-Weltverbands um FIFA-Boss Gianni Infantino und DFB-Präsident Reinhard Grindel trifft sich am heutigen Freitag (14.00 Uhr/MEZ) in Miami zu einer richtungsweisenden Sitzung.
Die Funktionäre debattieren über die Aufstockung der WM-Teilnehmer von 32 auf 48 Teams schon beim Turnier 2022. Erwartet wird zudem die Entscheidung zur Reform der Club-WM mit viel mehr Teams und viel mehr Geld.
DIE WM: Mittlerweile sind praktisch alle Funktionäre für eine XXL-WM in knapp vier Jahren am Golf - auch DFB-Chef Grindel. In Miami wird nun eine Grundsatzentscheidung gefällt und der Fahrplan fixiert. Die endgültige Entscheidung fällt dann am 5. Juni beim Kongress in Paris. Das Problem: Katar wird von drei Nachbarländern und potenziellen Co-Gastgebern diplomatisch boykottiert - Bahrain, Vereinigte Arabische Emirate und Saudi-Arabien. Die Saudis gelten aber als der Wunsch-Kandidat von Infantino. Geplant ist das gleiche Format, das schon für die WM 2026 beschlossen ist. Die Vorrunde läuft in 16 Dreiergruppen, aus denen sich je zwei Teams für die erste K.o.-Runde qualifizieren. Nach dieser geht es im bekannten Modus vom Achtelfinale bis zum Endspiel weiter.
DIE CLUB-WM: Trotz der jüngsten Einwände der europäischen Top-Clubs: 2021 wird es ziemlich sicher statt des Confederations Cups ein Club-Turnier mit 24 Teams geben. Die FIFA nennt das in ihren Arbeitspapieren Pilot-Turnier. Noch offen ist allerdings, welche Konföderation wie viele Mannschaften stellen darf. Für Europa sind mindestens acht Startplätze angedacht. Zum Hauen und Stechen wird es kommen, wenn die UEFA entscheiden muss, welche Teams startberechtigt sind. Auch die Verteilung der erwarteten hohen Millionen-Einnahmen wird weiter zu grossen Diskussionen führen. Der auch vom FC Bayern unterschriebene Protestbrief der European Club Association ist schon ein Vorgeschmack auf die Debatten.
DIE GLOBAL NATIONS LEAGUE: Dieses zweite Infantino-Projekt liegt vorerst auf Eis. Mittlerweile ist auch klar, dass es beim grossen Protest der europäischen Funktionäre hauptsächlich darum ging, dieses Format zu verhindern, um die extrem profitable eigene kontinentale Nations League nicht zu beschädigen. Diesen Teilerfolg können Grindel und Co. im grossen Funktionärsdisput mit Infantino erst einmal verbuchen - Mammut-WM und Club-WM werden dafür nicht mehr torpediert.
DAS UNMORALISCHE ANGEBOT: Infantinos Investoren-Offerte - dem Vernehmen nach wurde sie von einem britisch-asiatischem Konsortium mit Geldgebern aus Saudi-Arabien unterbreitet - ist wohl erstmal vom Tisch. Natürlich fliesst nur für die Club-WM nicht das gleiche Geld wie für ein Paket mit der globalen Nations League. Unklar ist aber, wie es um den von Infantino quasi nebenbei angestrebten Verkauf von lukrativen Lizenz- und Archivrechten aussieht. In Miami wird sich zeigen, ob Infantino endlich Details wie die Investorennamen publik macht.