Internet-Schachturnier: Fridman bezwingt Teenager Keymer
Das Wichtigste in Kürze
- «Gegen Ende der Partie stand ich sogar auf Verlust, aber dann hat Vincent - zum Glück für mich - noch ein paar Fehler gemacht», sagte Fridman am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.
Der 44 Jahre alte Grossmeister vom SV Mülheim-Nord setzte sich im Finale des Blitzschach-Onlineturniers im Spitzenduell gegen den 29 Jahre jüngeren Schüler aus dem rheinland-pfälzischen Saulheim durch. Nach 13 Runden lag Fridman mit 10,5 Punkten vor Supertalent Keymer (9,5) und Georg Meier (Schachfreunde Deizisau/9,0).
«Gegen Ende der Partie stand ich sogar auf Verlust, aber dann hat Vincent - zum Glück für mich - noch ein paar Fehler gemacht», sagte Fridman am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. «Es war ein Turnier wie jedes andere, aber eine Meisterschaft ist eben doch etwas Besonderes», meinte der gebürtige Lette, der seit 2008 den deutschen Pass besitzt. «Und es waren schon die stärksten Spieler dabei.»
Selbst ein Remis gegen Keymer hätte Fridman möglicherweise zum Titel gereicht - bei Punktgleichheit hätte dann die bessere Feinwertung entschieden. Das Finale mit 14 Spielern und 91 Partien am heimischen PC dauerte am Samstag knapp dreieinhalb Stunden. Beim Blitzschach hat jeder Spieler pro Partie nur drei Minuten Bedenkzeit, dazu zwei Sekunden pro Zug.
Fridman ist dreifacher deutscher Meister und Mitglied der Nationalmannschaft. Für seinen Sieg bekam er eine Prämie von 1500 Euro, der 15-jährige Keymer 1000 Euro. Er war im Oktober 2019 mit 14 Jahren, elf Monaten und vier Tagen zum jüngsten deutschen Grossmeister der Historie aufgestiegen und gilt als grösstes Schachtalent.