Neuendorf über Infantino: «Müssen ihn an Taten messen»
DFB-Boss Bernd Neuendorf hat ein deutsches Votum für Gianni Infantino bei dessen geplanter Wiederwahl als Weltverbands-Präsident erneut an Bedingungen geknüpft.
«Infantino hat nach der WM verschiedene Ankündigungen gemacht, was er gerne machen würde», sagte Neuendorf in der TV-Sendung «Sky90»: «Wir sehen im Moment leider keine Fortschritte, dass den Ankündigungen auch Taten folgen. Wir müssen ihn natürlich an seinen Taten messen.» Neuendorf betonte: «Die Zeit von Vertröstungen muss auch vorbei sein.»
Eine Entscheidung will das Präsidium des Deutschen Fussball-Bundes (DFB) zeitnah vor dem Kongress des Weltverbandes FIFA am 16. März in Ruanda treffen. Dass Infantino zuletzt angekündigt hatte, auf seine Kritiker zugehen und auf Dialog setzen zu wollen, «habe ich gerne gelesen und gehört, denn das ist auch mein Ansatz», sagte Neuendorf: «Ich habe kein Interesse daran, ihn persönlich zu attackieren.» In der Sache sei er aber «an vielen Stellen nicht einer Meinung» mit dem Schweizer.
Neuendorf hofft auf EM-Sommermärchen
Bezogen auf die Heim-EM 2024 hofft Neuendorf auf ein Sommermärchen wie bei der WM 2006. Auch die Voraussetzungen für einen Titelgewinn «sind auf jeden Fall da», meinte der 61-Jährige: «Für viele Spieler ist es ein Traum, so ein Turnier im eigenen Land zu spielen, deshalb gehe ich davon aus, dass alle topmotiviert sind. Das ist für mich die Grundvoraussetzung, dass wir weit kommen.»
Hansi Flick sei dafür trotz des WM-Debakels in Katar der richtige Bundestrainer. Mit anderen Kandidaten wie Thomas Tuchel oder auch Jürgen Klopp habe man sich nicht wirklich beschäftigt, verriet der DFB-Präsident. Weil das Konzept von Flick «schlüssig» gewesen sei, «standen diese Namen nicht zur Debatte».