Olympia 2021: China erklärt sich dank «Kolonien» zum Gesamtsieger
Die USA beenden Olympia 2021 in Japan auf Platz eins im Medaillenspiegel. In China kommt das offenbar nicht gut an – deshalb baut man nun auf die «Kolonien».
Das Wichtigste in Kürze
- Eine manipulierte Medaillentabelle macht China zur erfolgreichsten Nation bei Olympia.
- Darin werden die Medaillen von Taiwan und Hongkong zum chinesischen Erfolg gerechnet.
- Woher die Tabelle stammt, ist allerdings nicht nachvollziehbar.
Mithilfe einer höchst diskutablen Zählweise hat sich China selbst zur erfolgreichsten Nation bei Olympia 2021 gemacht. In der kommunistischen Diktatur passte offenbar nicht ins Bild, dass ausgerechnet die USA im Medaillenspiegel Platz eins belegten.
Oh ... China won the gold medal count after all. They should start including athletes from Outer Mongolia province as well pic.twitter.com/YFp4TilFFh
— Don Weinland (@donweinland) August 9, 2021
Der China-Experte Don Weinland teilt auf Twitter nun einen manipulierten Olympia-Medaillenspiegel, der in der Volksrepublik propagiert wird. Dort steht China bei den Spielen auf dem ersten Platz.
Zu verdanken hat man das den kurzerhand einverleibten «Kolonien», deren Zugehörigkeit zu China bestenfalls umstritten ist. In der staatlichen Zählung fliessen die Medaillen von Taiwan und Hongkong mit ein. Beide waren in Tokio als eigenständige Nationalteams vertreten.
Woher die manipulierte Tabelle ursprünglich stammt, lässt sich allerdings nicht zurückverfolgen. Kurios ist auch, dass unter den zu China gezählten Nationen auch Macau aufgeführt wird. Die Sonderverwaltungszone war bei den Spielen gar nicht am Start.