Olympia 2021: Japan verlängert Corona-Notstand für Tokio
Keine zwei Monate vor den geplanten Olympischen Spielen in Tokio hat Japan den Corona-Notstand abermals verlängert.
Das Wichtigste in Kürze
- Vom 23. Juli bis 8. August stehen in Tokio die Olympischen Spiele auf dem Programm.
- Nun wurde in der Olympia-Stadt der Notstand erneut verlängert.
Der Notstand für Tokio sowie acht weitere Präfekturen werde bis zum 20. Juni verlängert, entschied Ministerpräsident Yoshihide Suga. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus gehe zwar in einigen Gebieten wie Tokio zurück, aber man müsse wachsam bleiben.
Insgesamt sei die Situation weiter «unberechenbar». Ein Lockdown ist der Notstand in Japan aber nicht: So sollen Restaurants weiter keinen Alkohol ausschenken und schon um 20 Uhr schliessen, ebenso Kaufhäuser und Kinos.
Grössere Veranstaltungen in Kultur und Sport sind zwar wieder erlaubt, allerdings mit höchstens 5000 Zuschauern.
Ministerpräsident Suga unter Druck
Dass die Regierung das vorläufige neue Ende des Notstand auf den 20. Juni gelegt hat, könnte damit zusammenhängen, dass Japans Olympia-Macher bis spätestens Ende Juni darüber entscheiden wollen, ob heimische Zuschauer bei den Spielen zugelassen werden sollen oder nicht. Ausländischen Fans ist die Einreise nach Japan bereits untersagt worden.
Die Gouverneure von Tokio und anderer Präfekturen hatten die Zentralregierung in den vergangenen Tagen aufgefordert, den Notstand nochmals zu verlängern. Er war zuvor schon wiederholt verlängert und ausgeweitet worden. Suga steht wegen seiner Corona-Politik und des langsamen Impfprozesses unter Druck.
Mehrheit der Japaner für Verschiebung oder Absage
Die Olympischen Spiele in Japans Hauptstadt sollen vom 23. Juli bis 8. August unter strengen Hygiene- und Corona-Regeln abgehalten werden. Sie waren wegen der Corona-Krise um ein Jahr verschoben worden.
In Umfragen spricht sich eine deutliche Mehrheit der Japaner für eine erneute Verschiebung oder Absage der Spiele aus. Auch Medizinier fordern angesichts neuer Corona-Mutationen eine Absage des Spektakels.
Japans Olympia-Macher und das Internationale Olympische Komitee (IOC) würden die Risiken unterschätzen. Diese wollen die Spiele jedoch wie geplant und für jedermann «sicher» durchziehen.