Olympia 2021: Transgender-Gewichtheberin nimmt teil – ist das fair?

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

Japan,

Am nächsten Montag steigt bei Olympia 2021 das Gewichtheben der Frauen. Mit dabei: Transgender-Athletin Laurel Hubbard. Die Konkurrenz beklagt sich.

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Laurel Hubbard nimmt an Olympia 2021 teil – und will die Goldmedaille holen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laurel Hubbard wurde im Körper eines Mannes geboren.
  • Jetzt geht die 43-Jährige beim Olympia-Gewichtheben der Frauen an den Start.
  • Die Konkurrentinnen bezweifeln, dass sie mit der Transgender-Athletin mithalten können.

Laurel Hubbard (43) wird in Tokio bei Olympia 2021 Geschichte schreiben. Als erste Trans-Athletin nimmt sie bei Olympischen Spielen teil.

Im Körper eines Mannes geboren, fühlte sie sich aber nicht wie einer. Sie begann in jungen Jahren mit dem Gewichtheben, um genau dies zu ändern. «Ich habe gedacht, wenn ich etwas Maskulines mache, dass ich das auch werde. Das war nicht der Fall», sagt Hubbard gegenüber der «RNZ».

Äusserst erfolgreich nach Geschlechts-Anpassung

Im Alter von 23 Jahren hört Hubbard dann mit dem Gewichtheben auf. 2012 lässt sie ihr Geschlecht anpassen – und nimmt den Sport wieder auf. Sie nimmt an internationalen Wettkämpfen teil, ist fortan äusserst erfolgreich.

Olympia 2021
Nach ihrer Geschlechtsanpassung räumt Laurel Hubbard Medaille um Medaille ab – auch an Olympia 2021? - Instagram

2017 räumt Hubbard bei der WM (+90kg) Silber ab, zwei Jahre später bei den Pazifik-Spielen 2019 sogar Gold (+87kg). Jetzt soll also die Olympia-Teilnahme ebenso erfolgreich verlaufen. Und das gefällt vielen Konkurrentinnen überhaupt nicht.

Viel Kritik wegen Teilnahme bei Olympia 2021

Zuvorderst unter den Kritikerinnen ist die Belgierin Anna van Belinghen. Gegenüber «Inside the Games» meldet sie sich zu Wort: «Jede, die Gewichtheben auf hohem Niveau trainiert hat, weiss tief in ihren Knochen: Diese Ausgangslage ist unfair.»

Finden Sie es unfair, dass Laurel Hubbard bei den Frauen bei Olympia 2021 teilnehmen darf?

Hubbard nehme anderen Athletinnen die Chance, an den Olympischen Spielen teilzunehmen. «Und wir sind einfach machtlos dagegen.» Auch Christina Spengler, Biochemikerin an der ETH, sagt gegenüber «SRF»: «Ich kann die Einwände verstehen – Hubbard ist wahrscheinlich im Vorteil gegenüber ihren Konkurrentinnen.»

Kurz vor Hubbard trat auch Quinn, ebenfalls als Mann geboren, mit dem kanadischen Frauenfussball-Team an. Im Gegensatz zu Hubbard weist sich Quinn weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zu. Quinn ist die erste offen nicht-binäre Person bei den Spielen in Tokio.

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