Olympia 2024-Schlussfeier: Rumänen-Premier bleibt fern
Rumäniens Ministerpräsident Marcel Ciolacu hat angekündigt, der Schlusszeremonie von Olympia 2024 fernzubleiben. Dies aus Protest.
Das Wichtigste in Kürze
- Ana Barbosu (18) aus Rumänien wird im Bodenturnen nachträglich zurückgesetzt.
- Die Athletin verpasst deshalb die Bronzemedaille an Olympia 2024.
- Nun will Rumäniens Ministerpräsident Ciolacu der Schlussfeier aus Protest fernbleiben.
An Olympia 2024 hat sich gestern ein tränenreiches Drama abgespielt. Die 18-jährige Ana Barbosu wurde im Bodenturnen nachträglich zurückgesetzt. Aus diesem Grund verpasste sie die Bronzemedaille, die sie bereits bejubelt hatte. Nun will der rumänische Ministerpräsident Marcel Ciolacu der Abschlusszeremonie aus Protest fernbleiben.
«Ich erinnere mich sehr gut, wie die Russen uns während des Kommunismus (um die Medaillen) bestohlen haben und wie wir damals versucht haben, mit ihnen zu streiten. Ich will heute mit niemandem streiten, sondern nur gegen die klare Ungerechtigkeit gegen die Rumäninnen protestieren, die ihren Wert vollauf bewiesen haben!», schrieb der 56-jährige Ciolacu bei Facebook. «Eine Medaille, die durch ehrliche Arbeit erworben wurde, abzuerkennen aufgrund eines Einspruchs, den weder die Trainer noch die Top-Techniker verstehen, ist völlig inakzeptabel.»
Wertung für Jordan Chiles wird an Olympia 2024 nachträglich korrigiert
Barbosu war am Montag im olympischen Wettbewerb am Boden zunächst mit 13,700 Punkten auf Platz drei geführt worden. Sie hatte bereits mit der Landesflagge über den Schultern auf dem Podium der Arena Bercy ihre Bronzemedaille gefeiert. Anschliessend war einem Einspruch des US-Teams gegen die Wertung von Jordan Chiles stattgegeben worden.
Der höhere Schwierigkeitswert ihrer Übung wurde anerkannt. Daraufhin wurde ihre Note auf 13,766 Punkte nach oben korrigiert, wodurch sie Bronze gewann. So wurde die Rumänin auf den vierten Platz verdrängt. Olympiasiegerin wurde die Brasilianerin Rebeca Andrade vor US-Superstar Simone Biles.