Sieg nach Video-Wirrwarr: Leverkusen schlägt FC Porto
Im strömenden Regen schafft Leverkusen einen Heimsieg gegen den FC Porto. Bei beiden Bayer-Toren spielt der Videoreferee eine entscheidende Rolle. Doch der Gegentreffer verschlechtert die Ausgangslage.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei ungewöhnliche Treffer bei der verrückten Videobeweis-Premiere in der Europa League haben Bayer Leverkusen die Chance auf das Erreichen des Achtelfinales bewahrt.
Nach einem Tor mit zweifacher Video-Korrektur von Lucas Alario (29. Minute) und einem Elfmeter-Treffer von Kai Havertz (57.) im zweiten Versuch besiegte der Fussball-Bundesligist den letztjährigen Champions-League-Viertelfinalisten FC Porto mit 2:1 (1:0). Im Rückspiel am 27. Februar in Portugal wartet auf Leverkusen nach dem Gegentor durch Zé Luis (73. Minute) aber noch ein hartes Stück Arbeit.
Das Führungstor durch Alario war eines der kuriosesten in der Geschichte des Videobeweises - und das am ersten Einsatz-Tag der Technikhilfe im kleinen Europacup. Nach einem Video-Check erkannte Schiedsrichter Slavko Vincic aus Slowenien den Treffer zunächst ab, revidierte seine Entscheidung aber erneut und gab den Treffer selbst sichtlich verwirrt doch noch. Vor dem 2:0 hatte Havertz den Foulelfmeter schon verschossen. Weil Torhüter Agustin Marchesin sich aber zu früh bewegt hatte, durfte der Nationalspieler aber erneut antreten und verwandelte diesmal sicher.
Die Partie hatte für Bayer im strömenden Regen mit einer Schrecksekunde begonnen. Sven Bender (8.) sackte nach einem Nasenstüber von Soares zu Boden, konnte aber nach kurzer Pause vor 26.839 Zuschauern in der BayArena weiterspielen. Leverkusen tat sich zunächst gegen dicht gestaffelte und im Umkehrspiel aggressive Portugiesen schwer.
Havertz sorgte mit seinem Knalleffekt aber für eine Wende im Spiel. Nach Zuspiel von Kevin Volland drosch der Jung-Nationalspieler den Ball an die Latte (17.). Bayer diente die erste grosse Chance als Muntermacher. Fort an dominierten die Gastgeber das Geschehen und belohnten sich mit Alarios Tor aus kurzer Distanz.
Der portugiesische Vizemeister war nur selten torgefährlich. Bei einem Schuss von Matheus Uribe (43.) zeigte Bayer-Torwart Lukas Hradecky seine Klasse.
Porto startete offensiver in die zweite Halbzeit, doch nach Wilson Manafas unbeholfenem Klammergriff gegen Volland gab es Strafstoss für Leverkusen, den Havertz letztlich doch noch zu seinem ersten Europacup-Tor nach zwölf Partien ohne Treffer nutzen konnte.
Eine viel bessere Ausgangslage wurde durch das Gegentor zunichte gemacht. Hradecky schien den Kopfball von Zé Luis schon artistisch pariert zu haben. Doch der Ball senkte sich noch in hohem Bogen ins Bayer-Tor.