Tokio hält trotz Coronavirus an Olympia-Plänen fest
Die Sorgen wegen des Coronavirus beschäftigen auch die Organisatoren von Olympia in Tokio. Gerüchte um eine Absage der Sommerspiele weisen sie zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz der rasanten Ausbreitung des Coronavirus halten die Olympia-Macher von Tokio an den Sommerspielen fest und stemmen sich gegen Gerüchte um eine mögliche Absage.
«Wir haben nie diskutiert, die Spiele abzusagen», teilte das Organisationskomitee in Tokio am Freitag in einer Stellungnahme mit. Im Internet hatten zuvor entsprechende Gerüchte kursiert. Man werde weiterhin mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und relevanten Organisationen kooperieren und falls nötig, Gegenmassnahmen überprüfen, hiess es weiter. «Vorbereitungen für Tokio 2020 gehen wie geplant weiter», teilte zudem das IOC mit.
Die Sommerspiele sollen am 24. Juli eröffnet werden und bis zum 9. August dauern. Danach folgen vom 25. August bis 6. September die Paralympics in Tokio.
Japan hat derweil seine Massnahmen weiter verstärkt, um eine Ausbreitung der Krankheit im eigenen Land zu verhindern. Bis Freitag belief sich die Zahl der bestätigten Fälle des neuen Erregers in Japan auf 17. In den meisten Fällen erfolgten die Infektionen jedoch in China. Das Aussenministerium in Tokio gab am Freitag eine Reisewarnung für ganz China aus und forderte die eigene Bevölkerung auf, von nicht zwingend notwendigen Besuchen in China abzusehen.
Bezüglich der besonders stark betroffenen chinesischen Provinz Hubei mit der Hauptstadt Wuhan, wo der Erreger ausgebrochen war, gilt eine noch höhere Warnstufe. Hier wird den Japanern von allen Reisen abgeraten. Unterdessen holte Japan am Freitag per Flugzeug weitere seiner Landsleute aus Wuhan zurück. Tokios Gouverneurin Yuriko Koike hatte vor zwei Tagen erklärt: «Wir müssen das neue Coronavirus energisch angehen, um es einzudämmen oder wir werden es bereuen».
«Das IOC steht mit der Weltgesundheitsorganisation WHO und seinen eigenen Experten in Verbindung», hatte das IOC der Deutschen Presse-Agentur mitgeteilt. «Massnahmen gegen ansteckende Krankheiten sind ein wichtiger Bestandteil der Pläne für Tokio 2020, um sichere Spiele zu bieten.» Das Organisationskomitee werde weiterhin mit allen relevanten Organisationen zusammenarbeiten, die die Infektionsfälle beobachten und gegebenenfalls erforderliche Gegenmassnahmen treffen.
Wegen des Coronavirus wurden bereits Olympia-Qualifikationsturnieren der Fussballerinnen, Basketballerinnen und Boxer aus China verlegt. Weitere Sportereignisse wie die geplanten Ski-Weltcuprennen wurden abgesagt, die chinesische Fussball-Liga verschob ihren Saisonstart.