Karneval im Biertempel: Startschuss für die Darts-Party

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Grossbritannien,

Profifussballer kommen verkleidet, tausende Deutsche reisen extra an: Die Darts-WM in London besitzt von Jahr zu Jahr mehr Strahlkraft. Doch nicht nur vor Ort als Banane lässt sich das Event geniessen.

Die Darts-WM in London wird nicht nur in der Halle ein Zuschauermagnet sein. Foto: Mark Kerton/PA Wire/dpa
Die Darts-WM in London wird nicht nur in der Halle ein Zuschauermagnet sein. Foto: Mark Kerton/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Queen Elizabeth ist bestimmt wieder dabei, Donald Trump dürfte man erneut sehen - und natürlich darf auch der lila Teletubby bei dieser Riesensause nicht fehlen: Wenn die Darts-WM in London beginnt, kennen die Fans mit ihren kreativen Kostümen absolut keine Grenzen.

Das Turnier hat sich über die Jahre zu einem echten Massenspektakel gewandelt. Nicht nur für die Halle, sondern auch für viele feierwütige Fans im Alexandra Palace gilt: je voller, desto besser. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man den Biertempel in den 17 Wettkampftagen von diesem Freitag (20.00 Uhr/Sport1 und DAZN) an auch für ein Festzelt auf dem Münchner Oktoberfest oder für eine Karnevalskneipe im Herzen Kölns halten.

Darts ist zu einem Phänomen für Millionen von Menschen geworden, und der Höhepunkt des Jahres fällt pünktlich in die Zeit um Weihnachten und den Jahreswechsel, in der Fans standesgemäss viel Zeit haben. Zeit, um 115 Live-Stunden Darts bei Sport1 oder DAZN zu verfolgen. Aber auch Zeit, um selbst nach London zu reisen, wo in jüngster Vergangenheit mehr als 20 Prozent aller Zuschauer aus Deutschland kamen. «Ich denke, Darts ist ein sehr unterhaltsamer Sport, weil man dem Geschehen einfach folgen kann und es trotzdem dramatisch ist», sagte der Weltranglistenerste Michael van Gerwen.

Während andere Sportarten ihre Wettbewerbe nach Saudi-Arabien oder Katar vergeben, in modernen Multifunktionsarenen springen, rennen und spielen, treten die Darts-Profis um van Gerwen und Deutschlands Nummer eins Max Hopp Jahr für Jahr im kleinen «Ally Pally» im Norden Londons an, im Mutterland des Darts-Sports. Gerade einmal 3000 Zuschauer passen in die kompakte Halle weit ausserhalb des Stadtkerns, doch wenn alle als Bananen, Schweine und Super Mario verkleideten Anhänger sich heiser grölen, erinnert der Lautstärkepegel doch eher an ein entfesseltes Fussballstadion.

Hopp und Co. geniessen das Turnier, bei dem wegen der Spieltermine rund um Weihnachten oft mehrere Anreisen fällig sind. «Im Prinzip arbeiten wir ein ganzes Jahr darauf hin, bei der WM voll da zu sein. Das spürt man in jeder Sekunde. Die Anspannung ist eine ganz andere, das mediale Interesse, das Drumherum», sagte «Maximiser» Hopp, der mit 23 Jahren bereits zum siebten Mal dabei ist.

Nicht nur die Akteure, auch die Fans heben sich das Beste für den Schluss einer langen Saison auf. 96 Spieler, 95 Partien, 28 Nationen und 17 Tage lang ein ausverkauftes Haus: Die Darts-WM ist im Laufe der Jahre stetig gewachsen, der bei Kritikern umstrittene Sport hat den Weg aus der Kneipe in die grossen Veranstaltungshallen geschafft.

Robert Marijanovic, der sich diesmal nicht qualifiziert hat und stattdessen bei Sport1 kommentiert, fasst das Spektakel auf der Insel so zusammen: «Die besten Spieler treten an, das höchste Preisgeld überhaupt und wahrscheinlich die aussergewöhnlichste Stimmung, die es bei einem Turnier geben kann. Zudem sieht man Darter aus aller Welt und merkt irgendwie, dass man von New York bis Indien so viel gemeinsam hat mit den Kollegen.» Mit Hopp, Gabriel Clemens und dem Debütanten Nico Kurz sind diesmal drei Deutsche bei der WM dabei.

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