Coronavirus: Ein Drittel der HC-Davos-Spieler war bereits geboostert
Das Wichtigste in Kürze
- Der plötzliche Corona-Ausbruch im Team des HC Davos war für den Team-Arzt «ein Schock».
- Fast alle positiv Getesteten waren doppelt geimpft, ein Drittel war schon geboostert.
- Abklärungen zur Virusvariante sind noch ausstehen, doch es sieht sehr nach Omikron aus.
17 HCD-Spieler und eine Person aus dem Umfeld des Vereins wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Der traditionelle Spengler Cup musste deswegen im letzten Moment abgesagt werden. Eine absolute Hiobsbotschaft für den Schweizer Eishockey-Club und seine Fans.
Noch sind die Abklärungen zur vorherrschenden Variante des Coronavirus ausstehend. Doch Team-Arzt Walter Kistler zeigt sich in einem Bericht der «Tagesschau» sicher: «Für mich besteht kein Zweifel daran, dass es die Omikron-Variante ist, die derart ansteckend ist.»
Zuerst wurden in Davos zwei Einzelfälle gemeldet, der erste vor zehn Tagen und einer vor fünf Tagen. Die geballte Masse der positiv getesteten Fälle folgte an Weihnachten. «Das ist ganz typisch für Omikron», sagt Christoph Berger, Präsident der eidgenössischen Kommission für Impffragen.
Berger beobachtet das Geschehen in Davos ganz genau und erwähnt, dass Omikron mindestens doppelt so ansteckend sei wie Delta. «Die Ansteckungszahlen verdoppeln sich alle zwei bis vier Tage. Das ist genau das, was jetzt geschieht und das, was wir gesehen haben in Davos.»
Werden Sie sich wegen Omikron boostern lassen?
Team-Arzt Kistler verrät in dem Bericht, dass die allermeisten der Erkrankten doppelt geimpft waren. Ein Drittel erhielt zudem sogar schon den Booster. Impfchef Berger dazu: «Frisch geboostert gibt einen relativ guten Schutz. Geimpft und genesen gibt leider nur wenig Schutz vor Infektion und Übertragung, hoffentlich aber vor einer schweren Infektion.»
Neue Zustände wegen neuer Variante des Coronavirus
Laut Team-Arzt Kistler gehe es den Spielern soweit gut. Einige hätten Fieber bekommen und seien müde. Die meisten hätten milde Erkältungs-Symptome und die restlichen Spieler seien gar asymptomatisch. Die bisher negativ getesteten Spieler würden weiterhin beobachtet.
«Es kam sehr überraschend, das war ein Schock. Wir hatten das Gefühl, dass wir die Situation einigermassen unter Kontrolle haben», so Kistler. Er meint, dass man sich von der Impfung wohl zu viel versprochen habe. Wie man sehe, werde man damit nicht einfach zur Normalität zurückkehren können.
Impfchef Berger erklärt, dass die Impfung gut gegen die Alpha- und Delta-Variante schütze. Sie verhindere zudem auch seit einem Jahr schwere Verläufe, wovon man auch bei der Omikron-Variante ausgehe. «Aber Omikron ist so ansteckend, dass Geimpfte und Genesene nicht gut geschützt sind. Es brauch einen kurzfristigen Booster und auch der verhindert das nicht ganz.»
Gemäss aktuellem Erkenntnisstand schützt die Auffrischungsimpfung (Booster) bei Omikron demnach aber nur wenige Wochen vor einer Ansteckung.