EHC Biel-Goalie Jonas Hiller: «Halbfinal hätten wir sofort genommen»
Nach ein paar Tagen «Kopf durchlüften» gilt es ab morgen wieder Ernst. Der EHC Biel steht zum ersten Mal seit 28 Jahren unter den vier besten Mannschaften im Schweizer Eishockey. Die einigermassen turbulente Saison mit insgesamt drei Trainern kann für die Seeländer im Halbfinal gegen Lugano zum Vorteil werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstagabend steigt Biel zum ersten Mal seit 28 Jahren wieder in einen Playoff-Halbfinal.
- Gegner des EHC Biel ist der HC Lugano.
- Die letzte und bisher einzige Playoffpaarung der beiden Mannschaften verlor der EHC Biel 1991 im Viertelfinale mit 0:3.
In den neuen Rollen aufgeblüht
Verteidiger Marco Maurer sieht in diesen unruhigen Tagen im Spätherbst auch rückblickend durchaus auch einen Vorteil. «Es tönt vielleicht ein bisschen doof. Für mich war es eher eine Art step by step.» Mit McNamara sei man zurück zu den Basics, wie Schlittschuh fahren und passen, Steinegger habe mit der Energie ein weiteres Puzzlestück reingebracht und Törmänen füge nun alles zusammen.
Auch für Jonas Hiller, den Goalie der Bieler, stimmt aktuell vieles zusammen. «Törmänen hat seit seiner Ankunft hier die Rollen ein bisschen neu verteilt. Meine Mitspieler haben diese angenommen und sind seither aufgeblüht.» Vor der Saison hätte man eine Halbfinal-Qualifikation sicher unterschrieben, meint der Routinier. «Nun geben wir uns mit Platz drei oder vier natürlich nicht mehr zufrieden.»
Drei Siege in der Quali
Lapierre und Walker
In der Qualifikation hat Biel drei der vier Duelle mit den Luganesi für sich entschieden. Ein Blick in die Playoff-Geschichtsbücher zeigt, dass sich die beiden Mannschaften erst einmal begegnet sind. 1991 liess Lugano den Seeländern im Viertelfinal keine Chance und entschied die Serie mit 3:0-Siegen für sich. Eine so klare Angelegenheit wird 27 Jahre später von Experten nicht mehr erwartet.
Für den Weg in den Final müssen die Bieler nun Lugano aus dem Weg räumen. Die Tessiner haben im Viertelfinal gegen Fribourg gezeigt, dass sie trotz Verletzungspech über ein homogenes Mannschaftsgefüge und die nötige Härte verfügen. «Es gibt zwei Spieler, die uns auch physisch extrem gefährlich werden können. Und das sind Maxim Lapierre und Julian Walker», sagt Marco Maurer. Der 30-Jährige gilt selbst nicht als Kind von Traurigkeit und sass im Viertelfinal nach einem Check zwei Spiele Sperre ab. «Wenn wir gegen besagte Spieler etwas unternehmen können, versuchen wir das. Hart aber fair muss die Devise sein.»
Lugano, Bern und die wiedererstrakten ZSC Lions: Mit diesen Mannschaften konnten Experten im Playoff-Halbfinal rechnen. Der EHC Biel steht da doch eher etwas überraschend. Auch wenn die Seeländer die Saison auf dem dritten Rang abschlossen und unter Coach Antti Törmänen eine erstaunliche Stabilität an den legten.
Mit dem Finnen Törmänen war bei seinem Amtsantritt Mitte Dezember bereits der dritte Trainer an der Bieler Bande in der laufenden Saison. Mike McNamara leitete die Geschicke des EHCB bis Ende November, anschliessend übernahm interimistisch Sportchef Martin Steinegger. Nach fünf Siegen in sechs Spielen wurde mit Törmänen ein erfahrener Trainer an die Bande geholt.