Eisbrecher mit ZSC Captain Patrick Geering
Das Wichtigste in Kürze
- Nau spricht in der Rubrik «Eisbrecher» mit Hockey-Profis.
- ZSC-Captain Patrick Geering ist beliebt bei Fans und Trainern.
Mittlerweile hat praktisch jeder bedeutende Schweizer NLA-Spieler eines: Ein aktives Profil der kanadischen Bewertungsplattform Elite Prospect Review.
In Patrick Geerings Beurteilung steht, dass der ZSC Lions-Captain mit seinem Charakter und seiner Spielweise ein potenzieller Liebling für jeden Coach sei.
«Egoismus kenne ich nicht. Ich versuche stets, mich so mannschaftsdienlich wie möglich zu verhalten.» Patrick Geering verkörpert pure Bescheidenheit.
Er kann sich nicht daran erinnern, jemals mit einem Trainer Reibereien gehabt zu haben. «In dieser Beziehung bin ich einfach. Jeder Coach hat seine Macken – das gilt aber auch für uns Spieler…»
In seiner Funktion als Captain sind seine Fähigkeiten bei den Lions zurzeit besonders gefragt. «Es gibt kein Patentrezept, wie man eine Krise meistert. Aber alles beginnt mit ehrlicher Kommunikation.»
«Haben Redebedarf»
«Ich persönlich rede ziemlich viel. Und wenn man auf die Tabelle schaut, herrscht bei uns zurzeit erhöhter Redebedarf…» Hat der Verteidiger schon mal daran gedacht, während einer Baisse einen mentalen Betreuer zu engagieren?
«Mein Mentalcoach ist meine Freundin. Wenn ich den Kopf lüften muss, dann rede ich mit ihr. Ob meine Mannschaftskollegen zu einem Coach gehen, weiss ich nicht. Das wird bei uns nicht offen besprochen und ist jedem seine eigene Sache», sagt der 28-Jährige.
Andererseits gibt’s kaum einen Spieler, der in letzten Jahren mehr Erfolge feiern konnte als Patrick Geering.
Immerhin wurde der Vorzeigeprofi mit den ZSC Lions in den letzten 10 Jahren dreimal Meister, einmal Cupsieger und gewann die Champions League und ist damit auch ein Liebling der Fans.
«Wenn man Erfolg hat, entsteht innerhalb der Mannschaft jeweils eine besondere Atmosphäre. Jeder zerreisst sich für den anderen und wenn man erstmals auf der Erfolgswelle surft, fällt einem Vieles leichter.» Wie dieses Momentum entsteht, kann sich Patrick Geering auch nicht genau erklären.
«Schiris sind meine Freunde»
Seine Erfahrung, Bodenständigkeit und Bescheidenheit helfen ihm auch, bei brenzligen Situationen, kühlen Kopf zu bewahren. Zum Beispiel bei umstrittenen Schiedsrichter-Entscheiden.
Sein Kommentar: «Die Schiris sind alles meine besten Freunde…» Geering meint das durchaus ernsthaft und kann dies auch begründen. «Ich habe grossen Respekt vor den Refs – und sie auch vor mir. Ganz ehrlich: Sie haben keinen einfachen Job. Natürlich bin ich ab und zu nicht einverstanden, aber man muss das deswegen nicht jedes Mal kundtun.»