Feuer frei mit EVZ-Torgarant Lino Martschini
Lino Martschini ist ein Torgarant. Der 167 cm grosse EVZ-Stürmer erzählt, wie er schon als Junior gelernt hat, sich seine geringe Grösse zum Vorteil zu machen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nau stellt in der Rubrik «Feuer frei» Fragen an Hockey-Cracks.
- EVZ-Topskorer Lino Martschini spricht über seine geringe Grösse und die Vorteile davon.
Lino Martschini und der EVZ sind in der National League zusammen mit dem SC Bern das Team der Qualifikation. Im «Eisbrecher» stellt er sich den Fragen von Nau.ch.
Nau.ch: Wie können Sie das Timing so einstellen, damit Sie in den Playoffs nicht in ein Loch fallen?
Lino Martschini: «Das sind vor allem mentale Aspekte. Man muss fokussiert sein und alles um sich herum ausblenden. Während den Playoffs schotte ich mich häufig ab und denke einfach nur an das nächste Spiel. Zum Kopflüften gehe ich an die frische Luft, unternehme kurze Spaziergänge, trinke einen Kaffee oder gönne mir einen Powernap.»
Nau.ch: Was unternehmen Sie in Ihrer Freizeit anderes, als ihre Playstation zu betätigen?
Lino Martschini: «Meine Playstation-Zeit war früher. Heute bin ich eher der Film- und Serien-Typ. Was mich aber zurzeit am meisten beschäftigt, ist mein Handelsdiplom, das ich nebenbei mache.»
Nau.ch: Was braucht es, um Sie aus der Fassung zu bringen?
Lino Martschini: «Ziemlich viel, ich bin nicht so ein Hitzkopf. Kürzlich allerdings bin ich kurz ausgerastet, weil mir in einem Spiel zwei dumme Fehler unterlaufen sind. Ich zertrümmerte meinen Stock aus Wut gegen mich selbst… Privat bin ich ein eher ruhiger Typ.»
Nau.ch: Als Sie Ihre heutige Frau gedatet hat, wusste sie, dass Sie ein bekannter Hockeyspieler sind?
Lino Martschini: «Nein, ich lernte sie während meiner Juniorenzeit in Kanada kennen – sie hatte keine Ahnung von Eishockey.»
Nau.ch: Gegen welchen Spieler ziehen Sie immer wieder den Kürzeren im Zweikampf?
Lino Martschini: «Hmmh… schwer, jemanden rauszupicken. Ich weiss nur, wie schwierig es ist, mich in den Trainings gegen Raphael Diaz durchzusetzen. Er ist aus meiner Sicht der beste Verteidiger der Liga.
Mein Lieblingsgegenspieler ist Robin Grossmann – mit ihm spielte ich schon in Zug zusammen, jetzt spielt er bei Lausanne. Ich freue mich jedes Mal auf die harten, fairen Duelle gegen ihn.»
Nau.ch: Mussten Sie wegen Ihrer verhältnismässig geringen Grösse besonders hart arbeiten?
Lino Martschini: «Ich war schon immer der Kleinste und Leichteste. Ich musste beispielsweise darauf achten, den Kopf stets oben zu behalten und auszuweichen.
Gleichzeitig habe ich gelernt, das Spiel zu lesen . Heute ist es für mich zum Vorteil geworden, weil ich dadurch seit meiner Juniorenzeit über ein ausgeprägtes Spielverständnis verfüge.»