National League: Zehn Legenden des Schweizer Eishockeys
Die National League gehört zu den attraktivsten Eishockey-Ligen der Welt. Und sie hat auch einige Spieler-Legenden zu bieten.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit 1937 wird in der Schweizer Liga Eishockey gespielt.
- In diesen fast 90 Jahren sind zahlreiche Spieler-Legenden entstanden.
Auch wenn die Schweizer National League nicht die NHL ist. In der Zeit seit 1937 haben zahlreiche legendäre Spieler auf Schweizer Eis gezaubert, Tore erzielt und Paraden gemacht.
Wenn 100 Eishockeyfans ihre Legenden nennen würde, gäbe es ebenso viele verschiedene Meinungen. Hier folgt eine kleine Übersicht ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Richard «Bibi» Torriani (76†)
«Bibi» Torriani ist der erste Superstar des Schweizer Eishockeys. Zwischen 1930 und 1950 wurde er mit Davos 18 Mal Schweizer Meister. Dazu bestritt er 111 Länderspiele, in denen er 105 Tore erzielte.
Nach seiner Aktivkarriere war er Trainer in Davos und Visp, das er 1962 zum einzigen Meistertitel der Clubgeschichte führte. Torriani war zudem Nationaltrainer in der Schweiz und in Italien. Er wurde in die «Hall of Fame» des internationalen Eishockeyverbandes IIHF aufgenommen. Torriani verstarb 1988 in Chur im Alter von 76 Jahren.
Gebhard «Gebi» Poltera
Der Stürmer spielt für Arosa und wurde zwischen 1951 und 1957 siebenmal in Folge Schweizer Meister mit Arosa. Zusammen mit seinem Bruder Ulrich Poltera und seinem Vetter Hansmartin Trepp bildete er auch in der Nationalmannschaft eine legendäre Sturmlinie.
Köbi Kölliker
Der Ur-Bieler war bei jedem Meistertitel seines Teams dabei. Lange war er mit 219 Länderspielen Rekordinternationaler der Schweiz. Später führte er die SCL Tigers als Trainer zurück in die NLA und war kurz Nationaltrainer von Deutschland.
Renato Tosio
Renato Tosio kam 1987 vom EHC Chur zum SCB und wurde zum wohl prägendsten Goalie des Schweizer Eishockeys. «Toto» stand dann während 14 Saisons in 632 Spielen ohne Unterbruch zwischen den Pfosten der Berner. Er wurde viermal Schweizer Meister.
Das Markenzeichen des St. Gallers war der Spagatsprung nach jedem Sieg – die Menge im Berner Eishockeytempel tobte jedes Mal. Tosio zeigte den Sprung natürlich auch bei seinem Abschiedsspiel im Jahr 2001.
Slawa Bykow / Andrej Chomutow
Mit der Verpflichtung von Slawa Bykow und Andrej Chomutow gelang Fribourg-Gottéron der wohl grösste Transfercoup in der Schweizer Eishockeygeschichte. Die beiden zählten 1990 zu den absolut besten Spielern der Welt und sie sollten die Schweizer Eishallen verzaubern.
Bereits in ihrer ersten Saison 1990/91 erzielten beide mehr als 100 Skorerpunkte! Doch Slawa Bykow und Andrej Chomutow bleiben die ungekrönten Könige des Schweizer Eishockey. Trotz seines Traumduos scheiterte Gottéron 1992, 1993 und 1993 dreimal in Serie im Playoff-Final an Bern und Kloten. In Fribourg wartet man noch immer auf den ersten Meistertitel.
Martin Rauch
Rekordspieler Martin «Tinu» Rauch. Der Berner absolvierte 1310 Spiele in der NLA und NLB, ein absoluter Rekord. Bei seinem letzten Spiel für Ajoie in der NLB war er 45 Jahre als, auch das Rekord. Und die 28 Saison als Eishockey-Profi sind natürlich auch ein Rekord.
Rauch absolvierte 18 Saisons für den SCB, 14 davon in der National League A. Der eisenharte Verteidiger wurde mit Bern viermal Schweizer Meister und seine Rückennummer 7 wird in Bern nicht mehr vergeben.
Felix Hollenstein
Felix «Fige» Hollenstein ist die Klotener Clublegende schlechthin – zwischen 1985 und 2002 spielte Hollenstein ausschliesslich für die «Flieger». Und zwischen 1993 und 1996 wurde er mit seinem Team viermal in Folge Schweizer Meister. Später war er als Trainer und Sportchef beim EHC Kloten. Sein Sohn Denis Hollenstein ist ebenfalls Eishockeyprofi.
Dale McCourt
Dale McCourt war der erste NHL Nummer 1 Draft Pick (1977 Detroit Red Wings) der in die Schweiz wechselte. Er war mit 33 Toren in seiner Rookie-Saison bereits bester Skorer Detroits. McCourt spielte von 1984 bis 1992 bei Ambri-Piotta. Der Kanadier mit indianischen Wurzeln ist eine der Legenden bei Ambri, seine Nummer 15 wird nicht mehr vergeben.
Reijo «Rexi» Ruotsalainen
Auch Rejio Ruotsalainen kam als NHL-Star im besten Alter in die Schweiz zum SCB. Er war damals der erste Spieler, der nach seinem Einsatz in der Schweiz zurück in die NHL ging. «Rexi» spielte 1986/87, 1988/89 und dann von 1990 bis 1993 beim SCB. Er wurde dreimal Schweizer Meister.
Normand Dupont
Der Kanadier Normand Dupont vom EHC Biel war der überragende Spieler der National League A in der späten 1980er-Jahre. 1986, 1988, 1989 und 1990 wurde er zum besten Spieler der damaligen NLA gewählt. Zweimal war er bester Torschütze und zweimal bester Passgeber der Liga. Insgesamt erzielte er 521 Skorerpunkte in 262 Spielen für den EHC Biel – Rekord.
Matthias Seger
Mathias Seger spielte von 1999 bis 2018 bei den ZSC Lions und wurde mit den Zürchern sechsmal Meister. Nach dem Meistertitel 2018 beendet er seine Karriere nach 1167 Spielen auf dem Höhepunkt. Dazu ist «Segi» mit 305 Länderspielen Rekordinternationaler der Schweiz. 2020 wurde er in die Hall of Fame des internationalen Eishockeyverbandes IIHF gewählt.
Reto Von Arx
Reto von Arx gehörte zu den prägendsten Spielern der National League im 21. Jahrhundert. Zwischen 1995 und 2015 spielte er mit einem Unterbruch für den HC Davos und wurde sechsmal Meister. In der Saison 2000/01 war er bei den Chicago Black Hawks in der NHL unter Vertrag.
Von Arx gab 2002 nach einem Streit mit dem damaligen Trainer Ralph Krieger den Rücktritt aus der Nationalmannschaft.
Beat Gerber
Beat Gerber ist eine spielende Legende. Gerber spielte zwischen 2003 und 2023 während 20 Saisons für den SCB. Mit den Stadtbernern wurde er siebenmal Meister, das hat vor ihm noch keiner geschafft.
Vor Beginn der Saison 2022/23 hat Gerber 1214 Spiele in der National League A auf dem Konto. Bereits vor der Saison hat er den Rücktritt nach dieser Spielzeit bekannt gegeben.