NHL: Luca Sbisa über sein Verletzungspech und die Schweizer Nati
Luca Sbisa greift mit den Vegas Golden Knights nach dem Stanley Cup Pokal. Rechtzeitig für den Final ist er wieder fit – doch die Zeit zuvor war nicht einfach.
Das Wichtigste in Kürze
- Luca Sbisa spielt mit den Vegas Golden Knights derweil um den begehrten Stanley-Cup-Pokal.
- Der Zuger ist in dieser Saison der personifizierte Pechvogel, was Verletzungen angeht.
- Nun könnte er für eine Schweizer Premiere sorgen.
Vom Verletzungspech verfolgt
Als erst vierter Schweizer könnte Luca Sbisa im Playoff-Final der NHL den Stanley Cup in die Höhe stemmen. Zwischen seinem Team, den Vegas Golden Knights, und den Washington Capitals steht es 1:1 in der Serie. «Als kleiner Bub habe ich immer davon geträumt, in einem Final zu spielen», schwärmt der Zuger.
Gewinnen die Golden Knights die Serie und den Pokal, wäre das dennoch eine Premiere: Noch nie stand ein Schweizer bei einem allfälligen Triumph im Final im Einsatz. Dass Luca Sbisa hier im Einsatz steht, ist keine Selbstverständlichkeit. Immer wieder wurde der 28-Jährige von Verletzungen geplagt. Nur 30 von 82 Partien in der Qualifikation konnte er bestreiten. Kaum von einer anderen Verletzung zurück, brach er sich im Februar den Daumen – und musste bis zur Playoff-Halbfinalserie warten.
«Es war frustrierend, weil ich das Jahr sehr gut angefangen habe», blickt Sbisa zurück. Dass ihn das Verletzungspech derart verfolgte, war auch für den erfahrenen NHL-Spieler hart: «Es passiert ein, zwei, drei Mal. Nach dem vierten Mal fängt man an, sich Fragen zu stellen. Da war ich zwei Tage in einem Loch.» Doch Sbisa gab nicht auf: «Ich habe mir dann aber gesagt, hör zu, die Saison ist noch lange. Ich musste positiv bleiben.»
WM-Wetten mit Kanadiern
Bei den Vegas Golden Knights ist er seit dem Expansion Draft zu Beginn der Saison eine feste Grösse. Auch Nati-Trainer Patrick Fischer hätte wohl auf Sbisa gehofft – die Silbermedaille schnappten sich die Eisgenossen aber auch ohne die Dienste des Verteidigers. Dieser hatte den Sensationssieg natürlich auch aus Übersee fleissig mitverfolgt. «Was die Jungs erreicht haben, ist unglaublich», schwärmt er.
Der gewonnene WM-Halbfinal seiner Schweizer Kollegen in Kopenhagen gegen die Übermannschaft aus Kanada hat ihm Spass bereitet. «Wir waren in Winnipeg, ich habe mit den vielen Kanadiern im Team Wetten abgeschlossen. Die haben alle gesagt, die Schweiz werde so oder so verlieren.» Da staunten sie wohl nicht schlecht über den 3:2-Erfolg der Eisgenossen.
Wer gewinnt Spiel drei?
Heute gilt es für den ehemaligen Philadelphia-, Anaheim und Vancouver-Spieler aber erstmal, sich mit einem Sieg bei den Washington Capitals in der Finalserie wieder in Führung zu bringen. Dann wären die Golden Knights dem perfekten Ende des Märchens ein Stück näher – und Sbisa hätte seinen Eintrag in den Schweizer Eishockey-Geschichtsbüchern auf sicher.