SCB: Florence Schelling über ihren Start als Sportchefin
In einem Interview erklärt Florence Schelling erstmals ihren Start als Sportchefin beim SCB. Die 31-Jährige verrät, weshalb sie zurzeit auf externe Hilfe setzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Neo-Sportchefin Florence Schelling spricht erstmals über ihren Start beim SC Bern.
- In einem Interview verrät die Zürcherin, weshalb sie auf einen externen Coach setzt.
«Ich war genau so überrascht, wie ihr das jetzt seid», sagte Florence Schelling kurz nach ihrer Anstellung beim SCB. Mittlerweile hat sich die 31-Jährige in ihre neue Rolle als Sportchefin eingelebt.
In einem Podcast mit der deutschen Eishockey-Liga (DEL) spricht die vierfache Olympia-Teilnehmerin über ihre Gesundheit, die Vorbildfunktion und externe Berater.
Vorübergehend «nur» Teilzeitanstellung beim SCB
Doch zuerst ein Blick zurück: 15 Monate ist es her, als sich Schelling bei einem Skiunfall in Davos den sechsten Halswirbel gebrochen hat. «Ich hörte das Knacken und dachte sofort an eine Querschnittlähmung», sagt die ehemalige Torhüterin heute.
Noch immer befindet sich Schelling in der Reha. Mittlerweile mache sie grosse Fortschritte. Das sei nicht immer so gewesen, erklärt Schelling: «Ich hatte Phasen, wo ich überhaupt nicht vorwärtskam und nicht viel Positives sah.»
Seit dem Anruf vom SCB gehe es gesundheitlich aufwärts und trotzdem ist die Zürcherin noch nicht bei hundert Prozent angelangt. Zurzeit arbeitet Schelling in einem Teilzeitpensum von 50 Prozent – an zwei Halbtagen besucht sie die Reha.
Executive Coach zur Unterstützung
Der Weg zurück in einen normalen Alltag sei lang und steinig gewesen. Nun ist Schelling aber für die nächste Herausforderung bereit. «Ich bin extrem ehrgeizig und werde mir alle Mühe geben, die neuen Dinge schnell zu lernen und umzusetzen.»
Als Unterstützung setzt sie auf externe Hilfe. Nicht für technische Fragen, sondern im Rahmen von Führung, Management und Leadership. «Das ist meine wichtigste Kontaktperson ausserhalb der Organisation», sagt Schelling offen. Mehrmals pro Woche tauscht sie sich mit ihrem Coach aus.
Mit Vorbildfunktion «noch nichts erreicht»
Dass sich Schelling in ihrer Funktion alleine unter Männer befindet, stört sie überhaupt nicht. «Seit ich vier Jahre alt bin, ist das für mich das Normalste auf der Welt», sagt sie.
Damals begann die Zürcherin mit dem Eishockey, ehe eine grosse Karriere auf dem Eis folgte. Meistens spielte sie in Männerteams: «Für mich war es eher komisch, nur mit Frauen zusammenzuspielen», lacht die ehemalige 190-fache Nationalspielerin.
Deshalb werde sie auch in ihrer Position als erste Sportchefin im Schweizer Eishockey keine Probleme haben. «Ich kenne die Eishockey-Männerwelt», sagt Schelling selbstsicher.
Ihr sei bewusst, dass sie gewissermassen eine Vorbildfunktion für andere junge Frauen sein wird – doch Nach Schelling weiss auch: «Noch habe ich beim SCB nichts erreicht. Jetzt muss die Arbeit gemacht werden.»