SCB: Pestoni und Kossmann haben sich nach dem ZSC-Puff wieder lieb
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Abend (19.45 Uhr) trifft der SC Bern auf die ZSC Lions.
- Trainer Hans Kossmann und Stürmer Inti Pestoni kennen sich bereits aus Zeiten beim ZSC.
- Wie bereits in Ambri setzt Kossmann in Zürich nicht immer auf den Tessiner.
- Nach seinem Doppelpack letzte Woche soll sich das bei den Mutzen jetzt ändern.
Für Inti Pestoni dürfte es ein wahrer Schock gewesen sein, als Hans Kossmann am 28. Januar als Nachfolger von Kari Jalonen bestimmt wurde. Denn unter dem neuen SCB-Trainer erlebte der 28-Jährige bereits schwierige Zeiten in seiner Karriere.
Auf die Saison 2016/17 wechselt Inti Pestoni als Ambri-Topskorer mit riesigen Vorschusslorbeeren zu den ZSC Lions. Der Umzug von der beschaulichen Leventina in die Grossstadt Zürich bekommt ihm jedoch nicht gut.
Beim ZSC aussortiert
Schon nach wenigen Spielen wird Pestoni aus dem Team genommen, muss ein separates Aufbautraining absolvieren. Auch im Anschluss werden dem Tessiner Trainings-Faulheit und unprofessionelles Verhalten neben dem Eis vorgeworfen.
Im Dezember 2017 ernennen die Zürcher dann den jetzigen Coach des SCB, Hans Kossmann, zum Übergangstrainer. Pestoni kommt zwar in 45 von 50 Quali-Spielen zum Einsatz. Allerdings zeichnet sich schnell ab – Kossmann setzt nicht auf den Tessiner.
Zum Knall kommt es dann in den Playoffs: Der Kanadier schickt den Stürmer auf die Tribüne. Auf dem Weg zum Meistertitel steht Pestoni so in nur gerade sechs von 18 Partien im Aufgebot. Darf er für einmal ran, spielt Pestoni praktisch nur im Powerplay eine Rolle. «Manchmal mochte Kossmann meine Einstellung nicht», meint Pestoni heute.
Kein persönliches Problem
Schliesslich verlässt der Mann aus Faido die Zürcher in Richtung Davos, ehe er zu Beginn dieser Saison beim SCB landet. Nun spielt Pestoni erneut unter seinem Ex-Trainer.
Bestimmt kommen schlechte Erinnerungen hoch? «Am Anfang hatte ich schon ein wenig Bange», sagt Pestoni gegenüber Nau.ch. Er wisse allerdings, weshalb Kossmann beim ZSC nicht immer auf ihn setzte.
«Heute bin ich mir bewusst, was er von mir verlangt und das versuche ich bestmöglichst umzusetzen», erklärt Pestoni. Nach Kossmanns Ankunft habe er sofort ein Gespräch geführt, was sehr positiv verlief.
Die Aussprache scheint sich gelohnt zu haben. Im zweiten SCB-Spiel unter Kossmann führt Pestoni sein Team (zwei Tore/ einen Assist) praktisch im Alleingang zum 3:2-Sieg gegen Langnau.
Sowieso haben die beiden nie ein persönliches Problem miteinander gehabt, bestätigt Kossmann gleich selber. Der Schweiz-Kanadier erklärt: «In Zürich wollte es aus sportlicher Sicht einfach nicht klappen. Jetzt ist Inti aber gut drauf und macht Tore – ich setze auf ihn.»
Heute Abend (19.45 Uhr) steht für den SCB der nächste Akt im spektakulären Strichkampf an. Die Mutzen treffen ausgerechnet auf die ZSC Lions, wo Pestoni aus Sicht des SCB für weitere Treffer sorgen soll.