Spengler Cup – Gottéron-Sprunger: «Das ist einfach so verdient»
Fribourg-Gottéron gewinnt am Spengler Cup seinen ersten Titel. Logisch, gehen die Emotionen hoch. Immer wieder fällt dabei ein Name: Julien Sprunger.
Das Wichtigste in Kürze
- Fribourg-Gottéron gewinnt im Final des Spengler Cup mit 7:2 gegen Straubing.
- Für die Drachen ist es der erste Titel der Club-Geschichte.
- Besonders emotional ist Captain und Vereins-Ikone Julien Sprunger.
Für den Goalie ist ein Triumph am Spengler Cup nichts Neues. Vor dreizehn Jahren gewann Reto Berra mit dem HC Davos bereits einmal. «Hui, jetzt bin ich ein anderer Mensch», meint der Routinier nach dem 7:2-Sieg im Final gegen Straubing lachend. «Da geht es jetzt auch gar nicht um mich, es geht um Fribourg.»
Auch der gebürtige Zürcher hat in den letzten Jahren, gespürt, wie sehr die Region sich nach einem Titel sehnte. Oder wie es ein anderer Routinier, der Verteidiger Raphael Diaz, sagt: «Man war hier motiviert und richtig giggerig.»
Berra dachte auch speziell an «die älteren Spieler wie Julien Sprunger. Für sie wollten wir diesen Titel unbedingt holen.»
Gefeiert werden am Ende alle Spieler. Doch Sprunger erhält von der Freiburger Fankurve eine spezielle Ovation. Der 38-Jährige ist ein Urgestein, hat seit Juniorenzeiten nie für einen anderen Verein gespielt.
Emotionaler Julien Sprunger nach Sieg am Spengler Cup
Mit Tränen in den Augen sagt der 1,94 m grosse Hüne: «Diesen Klub gibt es schon so lange. Und wir rennen schon so lange einem Titel hinterher. Das ist jetzt einfach so verdient. Wir sind einfach wirklich als Equipe aufgetreten.»
Der Erfolg kommt etwas unerwartet. Denn Fribourg-Gottéron läuft es diese Saison bisher überhaupt nicht wie erwünscht. Vier Tage vor dem Start in den Spengler Cup wurde noch der Cheftrainer Pat Emond durch Lars Leuenberger ersetzt. Dieser feiert nun nach nur fünf Tagen an der Bande gleich den ersten Titel der Vereinsgeschichte.
Gottéron hat kaum Zeit für Party – die Liga ruft
Mitten in der Saison kann dieser allerdings nicht lange genossen werden. Ein Empfang in Freiburg ist nicht geplant. Viele Spieler bleiben mit ihren Familien noch ein oder zwei Tage im Bündnerland.
Bereits am Freitag geht es in der National League gegen Leader ZSC weiter. Dort braucht man dringend Punkte, um nicht die Playoffs zu verpassen.
Christoph Bertschy hebt denn auch bei aller Freude den Mahnfinger. «Wir müssen ehrlich sein: Unser grosses Ziel ist die Meisterschaft», betont der Power-Stürmer. Die Frage ist, ob man in den nächsten Wochen die zusätzliche Belastung spürt. Oder einen Euphorieschub mitnimmt.
Diaz glaubt letzteres: «Davos hat letztes Jahr viel Schwung mitgenommen. Es gibt schöne, positive Emotionen, die wir erleben dürfen und nun mitnehmen wollen.»
Zum Schluss bleibt eine weitere wichtige Frage. «Es ist Tradition, dass der Titelverteidiger wieder eine Einladung für das nächste Jahr erhält», sagt OK-Präsident Marc Gianola. Ob Gottéron diese annimmt, ist allerdings nicht sicher.
«Darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht», verrät Fribourgs Präsident Hubert Waeber. «Wir werden in den kommenden Tagen das Für und Dagegen anschauen.»