1. FSV Mainz 05 legt wegen Rassismus Mitglieds-Kündigung offen
Ein Vereinsmitglied des 1. FSV Mainz 05 beschwert sich über zu viele dunkelhäutige Spieler. Die Mainzer greifen durch. Vorbildlich!
Das Wichtigste in Kürze
- Mainz 05 reagiert im Internet auf die rassistische Kündigung eines Vereinsmitglieds.
- Bei den Mainzern freut man sich über die Kündigung.
«Ich kann mich mit diesem Verein schon seit Monaten nicht mehr identifizieren», schreibt ein Vereinsmitglied an den 1. FSV Mainz 05. Und weiter: «Mittlerweile bekomme ich den Eindruck vermittelt, dass ich beim Africa-Cup bin, anstatt in der deutschen Bundesliga. Ich weiss, was jetzt kommt, aber nein, ich bin auf keinen Fall rassistisch veranlagt.»
Es sei «nicht mehr mein über die Jahre liebgewonnener Verein», wenn «in der Startformation neun (!!!) dunkelhäutige Spieler auflaufen und deutschen Talenten kaum noch eine Chance gegeben wird.»
Mit diesen Worten begründet ein (mittlerweile Ex-)Vereinsmitglied den Austritt aus dem FSV Mainz 05.
Bei einigen der «dunkelhäutigen Spieler» handle es sich laut den Mainzer Verantwortlichen «um echte Mainzer Buben». Gegen Union Berlin etwa traf mit Ridle Baku ein Eigengewächs des 1. FSV Mainz 05 und ein deutscher U21-Nationalspieler.
Auf der Vereinswebsite veröffentlichen die Mainzer die Korrespondenz mit dem austretenden Ex-Mitglied.
Und der Mainzer Fanservice hält sich in der Antwort auf die E-Mail nicht zurück. «Auch wenn wir normalerweise Kündigungen bedauern, können wir unser Bedauern in Ihrem Fall nicht ansatzweise ausdrücken.»
1. FSV Mainz 05 schiesst scharf zurück
«Sie haben recht: mit unserem Verein können sie sich nicht identifizieren», so die Mainzer. «Denn für uns spielen Hautfarben oder andere gruppenbezogene Merkmale von Menschen schlicht keine Rolle. Aus diesem Grunde freuen wir uns vielmehr über Ihre Kündigung. Ihre Begründung offenbart, dass sie nicht die Wertebasis besitzen, die unseren Verein auszeichnet.»
Klare Worte, ein deutliches Zeichen. Stark!
Es sei «perfide, dass Sie eine sportlich schlechte Phase zum Anlass nehmen und die Hautfarbe von Spielern als Ursache sehen».
Das Timing der Beschwerde zeige zudem, «dass Ihre ablehnende Wertebasis bei Ihnen tief verankert scheint».
Bei Mainz steht auch der Schweizer Nati-Spieler Edimilson Fernandes unter Vertrag. Am Samstag wird er beim 2:0-Sieg in Frankfurt in der 76. Minute eingewechselt.