Adi Hütter über Champions League und den Fürsten in der Garderobe
Der YB-Meistertrainer Adi Hütter steht vor seiner zweiten Saison bei der AS Monaco. Nun spricht er über die Champions League – und fürstliche Kabinenbesuche.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-YB-Trainer Adi Hütter (54) blickt seiner ersten Champions-League-Saison entgegen.
- Mit der AS Monaco wurde er letztes Jahr hinter PSG Zweiter – und will nun angreifen.
- Er fühle sich in Monaco «pudelwohl», sagt Hütter.
In der Schweiz hat er sich mit dem YB-Meistertitel 2018 ein Trainer-Denkmal gesetzt. Danach zog es den 54-jährigen Adi Hütter in die Bundesliga zu Frankfurt und Gladbach. Nun steht er bei der AS Monaco an der Seitenlinie.
Die zweite Saison im Fürstentum beginnt für Hütter gleich mit einem Highlight. In seinem 16. Jahr als Trainer startet er erstmals mit einem Team in eine Champions-League-Gruppenphase.
Erste Champions-League-Teilnahme
«Ich habe darauf hingearbeitet», sagt der Österreicher gegenüber «Sport Bild». Aber er sei überzeugt, dass er auch mit YB die Champions League erreicht hätte: «Wenn ich nicht nach Frankfurt gewechselt wäre.»
Er habe sich vorgenommen, es in der Gruppenphase unter die 24 besten Teams zu schaffen, meint Adi Hütter. So wäre garantiert, dass die AS Monaco die K.-o.-Phase erreiche und überwintere.
Es sei ein Riesenerfolg, sich mit Monaco in einer starken Liga wie der Ligue 1 als Vizemeister zu klassieren. Das erfülle ihn mit Stolz, so Hütter. Auch auf die Champions-League-Hymne freue er sich bereits, obwohl er diese bereits an Playoff-Spielen gehört habe.
Adi Hütter glaubt nicht an PSG-Schwäche
Auf die Frage, ob PSG nach dem Abgang von Kylian Mbappé angreifbar sei, meint Adi Hütter: «Mbappé war PSG und PSG war Mbappé.» Die Frage werde sein, wie die Pariser den Abgang kompensieren. Er gehe jedoch nicht davon aus, dass PSG schwächeln werde.
Es sei aber klar, dass sich viele Teams in Lauerstellung befinden, sollte PSG Schwäche zeigen. Da gehöre seine Mannschaft dazu, genauso die beiden Traditionsvereine Olympique Marseille und Lyon. Ausserdem seien auch Lille und Lens für Überraschungen gut.
Fürstlicher Beistand
Einen ganz besonderen Edelfan durfte Hütter in seiner Zeit im Fürstentum bereits kennenlernen: Fürst Albert von Monaco. Der Fürst habe schon Trainings besucht, berichtet Hütter der «Sport Bild». Bei einem solchen Besuch habe das Staatsoberhaupt ihm ausserdem persönlich zum Geburtstag gratuliert.
Ausserdem habe es sich Albert II. nicht nehmen lassen, nach dem letzten Spiel der Saison eine Ansprache in der Garderobe zu halten. «Das sind besondere Momente», meint Adi Hütter dazu.
In Gladbach hat nicht alles gepasst
Auf die Frage, warum er in Gladbach mit seinem Offensivfussball nicht so erfolgreich gewesen sei, meint Hütter: «Hier in Monaco sprechen wir vom gleichen Fussball.» In Gladbach sei nicht alles wunschgemäss umgesetzt worden. Aber er wolle nicht auf andere zeigen. «Ich habe auch meine Fehler gemacht.»
Auch wenn nicht immer alles nach Wunsch gelaufen sei, gebe es kein böses Blut zwischen ihm und seinen Ex-Teams. «Woche für Woche verfolge ich meine Ex-Teams und freue mich mit, wenn sie gewinnen.»
«Fühle mich pudelwohl»
In Monaco fühle er sich sehr wohl, erzählt Adi Hütter gegenüber «Sport Bild». An einen Wechsel sei trotz Angeboten aus England und dem arabischen Raum nicht zu denken. Auch ein baldiges Karriereende schliesse er momentan aus. «Aktuell bin ich 54 und offensichtlich in einem sehr guten Alter für Trainer.»