Bayer Leverkusen: Ex-Boss wollte «Vizekusen» als Marke schützen
Bayer Leverkusen steht in der Bundesliga vor dem ersten Titel der Vereinsgeschichte. Der ehemalige Geschäftsführer erinnert sich an weniger erfolgreiche Zeiten.
Das Wichtigste in Kürze
- Granit Xhaka und sein Team können am Wochenende den Meistertitel klarmachen.
- 2002 verspielte Bayer Leverkusen noch drei Titel in einer Saison.
- Ex-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser spricht über den Begriff «Vizekusen».
16 Punkte beträgt der Vorsprung von Bayer Leverkusen auf die Bayern und den VfB Stuttgart. Sollten beide Verfolger ihre Spiele verlieren, wird die Werkself bereits am Samstag auf dem Sofa Meister. Mit einem Sieg gegen Bremen am Sonntag ist den Leverkusenern der erste Bundesliga-Titel generell nicht mehr zu nehmen.
Zeit von «Vizekusen» ist vorbei
Gegen Werder wird auch Wolfgang Holzhäuser wie früher in der BayArena mitfiebern. 19 Jahre hat er als Geschäftsführer für den Klub gearbeitet. Dass Leverkusen noch alle Saisonziele verspielt und wie 2002 in allen Wettbewerben Zweiter wird, hält der 74-Jährige nicht für möglich.
«Ich glaube, das wird sich nicht wiederholen. Aber noch ist der Titel nicht in Sack und Tüten», sagte Holzhäuser. Nach drei verspielten Titeln im Jahre 2002 liess er den Begriff «Vizekusen» sogar patentieren.
Dies sei kein Akt der Selbstironie gewesen, erklärt Holzhäuser heute. «Der Boulevard wollte aus Vizekusen eine Kampagne machen, T-Shirts verkaufen und so weiter. Dem wollte ich vorbeugen, um die Marke zu schützen», sagt Holzhäuser der Deutschen Presse-Agentur.
Er ist auch der Meinung, dass die Mannschaft von 2002 vielleicht sogar die beste Bayer-Mannschaft gewesen sei. «Aber eigentlich kann man das gar nicht vergleichen.»
Xhaka als Regisseur bei Bayer Leverkusen
Er und auch Reiner Calmund, der langjährige Bayer-Manager, hätten mit dem heutigen Erfolg nichts zu tun. An der Entwicklung des Klubs habe natürlich jeder seinen Anteil.
Aber an dem heutigen Erfolg seien zu 99,9 Prozent die Leute, die heute die tragenden Rollen haben, beteiligt. «Simon Rolfes zum Beispiel hat einen grossartigen Job gemacht», sagte der frühere DFB-Funktionär. Er kam als Spieler zu Bayer, als Holzhäuser noch im Amt war.
Als Sportchef formte er in den letzten Jahren eine Mannschaft, die nun kurz vor dem Titel steht. Zu seinen Toptransfers gehört auch Nati-Captain Granit Xhaka, der im Mittelfeld von Bayer Leverkusen eine herausragende Saison spielt.