Bayern München: So lief die Trennung von Thomas Tuchel ab
Sollte Thomas Tuchel den FC Bayern München sofort verlassen und nicht erst am Saisonende? Vorstandschefs Jan-Christian Dreesen stellt die Umstände klar.
Das Wichtigste in Kürze
- Thomas Tuchel (50) wird Bayern München Ende Saison verlassen.
- Eine sofortige Trennung sei nicht infrage gekommen, sagt Klub-Boss Jan-Christian Dreesen.
- Am Freitag (20.30 Uhr) trifft der Rekordmeister auswärts auf Freiburg.
Im Sommer ist Schluss: Thomas Tuchel und die Bayern gehen nach dieser Saison getrennte Wege – trotz laufendem Vertrag bis 2025. Der Klub reagierte letzte Woche nach der 2:3-Blamage in Bochum.
Gerüchte um Sofort-Rausschmiss seien «Unfug»
Eine schnelle Trennung von Trainer Tuchel war für Bayern München laut Aussage des Vorstandschefs Jan-Christian Dreesen aber kein Thema. «Wir haben uns – wie in der Pressemitteilung beschrieben – dazu entschieden, uns im Sommer einvernehmlich zu trennen.» Das sagt er gegenüber der «Bild»-Zeitung.
Dreesen weiter: «Alles andere – wie das angebliche Angebot zur sofortigen Trennung – ist Unfug.» Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, dass der deutsche Fussball-Rekordmeister seinem Noch-Trainer einen schnellen Abschied angeboten haben soll.
«Es war ein Vier-Augen-Gespräch, dessen Inhalt nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Daher möchte ich auch nicht auf Details eingehen», so Dreesen. Er habe sich am Dienstag mit Tuchel zum Mittagessen getroffen.
«Es ging um viele Dinge, nicht nur um die vorzeitige Trennung im Sommer: Wie er seine Situation sieht, wie er die Mannschaft einschätzt, eben die Analyse, von der Thomas auch gesprochen hat.» Er habe Tuchel auch seine Perspektive dargelegt. «Wir haben gemeinsam Klarheit geschaffen.»
Kein Kommentar zu möglichen Nachfolgern
Am letzten Mittwoch hatte Bayern München den Abschied von Tuchel nach der laufenden Saison verkündet. Noch ist nicht klar, wer die Mannschaft nach der Sommerpause als Cheftrainer übernehmen wird.
Als Wunschkandidat gilt der spanische Ex-Profi Xabi Alonso vom aktuellen Tabellenführer Bayer Leverkusen. Die Namen möglicher Kandidaten will Klub-Boss Dreesen nicht kommentieren.
«Es macht keinen Sinn, jetzt schon über den neuen Trainer zu spekulieren», sagte er: «Wir müssen uns mit jedem guten Trainer beschäftigen. Und dann hoffentlich den besten für uns finden, den wir im Sommer bekommen können.»
Gemeinsam mit Tuchel will der FC Bayern bis zum Sommer noch etwas erreichen. «Ich habe die Spieler in die Pflicht genommen, denn es gibt in dieser Situation keinen Alleinschuldigen. Mit Blick auf die Champions League: Wir wollen unbedingt im Rückspiel gegen Lazio Rom den Viertelfinal erreichen.»
Davor spielen die Bayern in der Bundesliga (Freitag, 20.30 Uhr) noch gegen den SC Freiburg.