Müde Bayern erkämpfen Sieg beim VfB Stuttgart

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Deutschland,

Der FC Bayern München wird immer müder - verteidigt aber trotzdem die Tabellenspitze der Bundesliga. Der 3:1-Sieg in Stuttgart kostet den Titelverteidiger erneut viel Kraft. Eine grosse Pause gibt es aber nicht. Und die Verletzungssorgen nehmen zu.

Bayerns Robert Lewandowski jubelt nach seinem Tor zum 2:1. Foto: Tom Weller/dpa
Bayerns Robert Lewandowski jubelt nach seinem Tor zum 2:1. Foto: Tom Weller/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der müde FC Bayern München bleibt trotz erneuter Schwächephasen Tabellenführer der Fussball-Bundesliga.

Nationalspieler Leon Goretzka wollte nach dem mühsamen 3:1 (2:1)-Sieg beim VfB Stuttgart zwar keine Ausreden gelten lassen.

Doch der 25-Jährige gab nach dem hart erkämpften Erfolg auch zu: «Ich bin heute Abend definitiv sehr müde.» Viel Zeit zur Erholung bleibt ihm und seinen Teamkollegen nicht. Schon am Dienstag steht das Champions-League-Spiel bei Atlético Madrid an, nächsten Samstag kommt es dann zum Bundesliga-Gipfeltreffen mit Verfolger RB Leipzig. «Es geht darum durchzuhalten, weiterzumachen», sagte Trainer Hansi Flick.

Wie sehr der enge Spielrhythmus dem Triple-Sieger derzeit zusetzt, zeigte sich bei starken Stuttgartern. Tanguy Coulibaly (20. Minute) hatte den über weite Strecken ebenbürtigen Aufsteiger nach einem Fehler von Nationaltorwart Manuel Neuer in Führung geschossen. Doch die Gäste drehten durch Tore von Kingsley Coman (38.), Robert Lewandowski (45.+1) und Douglas Costa (88.) das Spiel. Für den VfB, der im Mittelfeld der Tabelle verharrt, war es die erste Niederlage seit dem ersten Spieltag. «Man sieht, dass die Bayern personell angeschlagen sind, dass sie zu viele Spiele und zu wenig Urlaub haben», sagte Gonzalo Castro. «Aber die Bayern sind eben die Bayern.»

Der Rekordmeister hatte jedoch phasenweise erhebliche Mühe, seinen Job erfolgreich zu erledigen. Vom Glanz einstiger Südschlager hat das Duell nach den zwischenzeitlichen Abstiegen der Stuttgarter zwar etwas eingebüsst, doch die jungen Wilden bereiteten den Bayern Probleme. Der VfB benötigte einige Minuten, um sich an Tempo und Wucht des Champions-League-Siegers zu gewöhnen - bis die Gäste erneut durch Unkonzentriertheiten auffielen.

Ohne die Nationalspieler Niklas Süle und Leroy Sané, die Flick wie Bundesliga-Debütant Tanguy Nianzou erst im zweiten Durchgang einwechselte, machten die Münchner ungewohnte Fehler. Bei einem schnellen Angriff über die rechte Seite entwischte Silas Wamangituka der FCB-Defensive und flankte flach auf den im Zentrum lauernden Coulibaly, der einen Patzer von Neuer beim Herauslaufen zu seinem ersten Bundesliga-Tor nutzte. Der VfB hätte sogar nachlegen müssen, aber Startelf-Debütant Philipp Förster (35./36.) scheiterte zweimal frei vor Neuer.

Trotzdem hatten die Bayern zu diesem Zeitpunkt bereits 13 Gegentore nach neun Spieltagen, was ihnen zuletzt 2008/09 unter Jürgen Klinsmann (damals sogar 15) passiert war. Aber die Bayern sind eben auch die Bayern, und darum bestraften sie die fahrlässig vergebenen Chancen der Schwaben eiskalt. Erst schloss Coman einen mustergültigen Konter per Schlenzer zum 1:1 ab, kurz vor der Pause hatte Lewandowski aus rund 20 Metern dann viel zu viel Platz und sorgte per Distanzschuss für die Führung.

Die Stuttgarter konnten sich über ihre schlechte Chancenverwertung ärgern, mit ihrer Leistung durften sie aber zufrieden sein. Am Tag seines 43. Geburtstags hatte VfB-Coach Pellegrino Matarazzo erst ein Ständchen seiner Mannschaft bekommen, anschliessend präsentierte er eine ungewohnte Aufstellung ohne gelernten Stürmer. Aber die Geschwindigkeit von Coulibaly, Wamangituka und Co. stellte Flicks Triple-Sieger immer wieder vor Herausforderungen.

In der Schlussphase hatten die Bayern sogar Glück, weil das Powerplay des VfB und Chancen von Waldemar Anton (86.) und Sasa Kalajdzic (87.) nicht zum Ausgleich führten. Stattdessen zeigten die Bayern nochmals, dass sie eben die Bayern sind - und der eingewechselte Costa vollendete einen Konter zum Endstand. Vor dem Spiel in Madrid muss Trainer Flick jedoch um gleich vier Spieler bangen: Bei den angeschlagenen Boateng, Corentin Tolisso, Lucas Hernández und Javi Martínez sollen Untersuchungen am Sonntag Aufschluss über Art und Schwere der Verletzungen geben.

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