Brescia-Boss bereit, jedes Spiel aus Respekt vor Toten zu verlieren
Italien hat weltweit die meisten Corona-Toten zu beklagen. Trotz anhaltender Krise, will der italienische Fussballverband die Serie A zu Ende spielen lassen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Italien soll die Fussball-Meisterschaft trotz Pandemie fortgesetzt werden.
- Das sorgt bei Brescia-Präsident Massimo Cellino für absolutes Unverständnis.
- Er droht nun sogar mit dem Rückzug seiner Mannschaft.
«Wir haben hier Lastwagen, welche die Toten aus der Stadt bringen. Wir sind das Zentrum der Pandemie», sagt Massimo Cellino (62) gegenüber der «Gazzetta dello Sport». Der Präsident von Brescia Calcio kritisiert dabei den italienischen Fussballverband aufs Schärfste.
Dieser hält es weiterhin für möglich, den Spielbetrieb der Serie A bald wieder aufzunehmen. Verbands-Chef Gabriele Gravina (66) verkündete, dass mehrere Optionen zur Wiederaufnahme der Liga geprüft werden. Er betrachte dies als «oberste Priorität».
Cellino: «Respekt vor der Gesundheit»
Im Raum steht eine Fortführung der Meisterschaft am 20. Mai oder Anfang Juni. Für Cellino gehen diese Überlegungen entschieden zu weit. Der 62-Jährige droht: «Ich bin bereit, jedes Spiel aus Respekt vor den Toten zur verlieren.»
Er wäre gar bereit, sein Team aus dem Wettbewerb zurück zu ziehen. Es gehe dabei um zwei Aspekte: «den Respekt vor der Gesundheit und die Rettung des Fussballsystems.» Man würde mit riskieren, die nächste Saison zu ruinieren, so Cellino weiter.