Bundesliga: Erling Haaland trifft wieder vor Bayern-Hit

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Die Champions-League-Quali hat Borussia Dortmund quasi sicher, nun gibt es noch ein Saisonziel: Den FC Bayern nicht nach dem direkten Duell den Titel feiern lassen. Hoffnung macht Torjäger Haaland.

Ist rechtzeitig vor dem Bundesliga-Hit gegen Bayern wieder fit: BVB-Torjäger Erling Haaland.
Ist rechtzeitig vor dem Bundesliga-Hit gegen Bayern wieder fit: BVB-Torjäger Erling Haaland. - Bernd Thissen/dpa

Für das Aufflammen des Titelkampfes kommt die Dortmunder Torfreude wohl zu spät. Zumindest als Spassbremse bei der geplanten Meisterfeier des FC Bayern könnte der BVB aber noch taugen.

Zumal sich auch Torjäger Erling Haaland rechtzeitig vor dem Gipfel am kommenden Wochenende wieder zurückgemeldet hat. «Er ist nicht schmerzfrei, aber man konnte sehen, dass er die Schmerzen sehr gut toleriert», sagte Trainer Marco Rose: «Es wird immer besser.»

Beim 6:1 (5:0)-Torfestival gegen den VfL Wolfsburg hatte der Norweger zuerst den anderen beim Toreschiessen zugeschaut. Zum 5:0 klinkte er sich dann ein und beendete seine rund 400 Minuten dauernde Durststrecke, die längste seiner BVB-Zeit. Euphorisiert legte er das 6:0 nach und blieb trotz seiner Knöchelbeschwerden und des nach der höchsten Dortmunder Halbzeit-Führung im eigenen Stadion schnell entschiedenen Spiels 90 Minuten auf dem Platz.

Rose sorgt für Verwunderung

Vor dem Spiel hatte Rose mit Aussagen über Haalands Fitness-Zustand noch für Verwunderung gesorgt. Sogar im eigenen Verein. «Ein bisschen unglücklich» nannte es der Dortmunder Lizenzspielerchef und baldige Sportdirektor Sebastian Kehl öffentlich. Im Fuss sei «sicher irgendwas kaputtgegangen», hatte Rose gesagt. Aber man könne «den Jungen ja nicht in die Röhre reinschieben, wenn er es gar nicht möchte. Er beisst auf die Zähne, nimmt dann möglicherweise vor dem Spiel ein Tablettchen und dann sollte das funktionieren.» Es funktionierte erstaunlich gut - auch abseits der Tore. «Er hat sehr gut mitgespielt, uns viel Tiefe gegeben, war sehr präsent als Wandspieler und hat das zweite Tor toll aufgelegt», lobte der Trainer.

Es scheint jedoch klar, dass der Auftritt am Samstag in München der viertletzte von Haaland im BVB-Trikot sein wird. Und dass es kein Vorspielen für die Bayern ist. Münchens Vorstandschef Oliver Kahn räumte im Sport1-«Doppelpass» zwar ein, dass man sich mit dem 21-Jährigen beschäftige. Stellte aber auch klar, das Paket aus Ablöse und Gehalt sei «sehr, sehr weit weg von dem, was wir uns vorstellen. Das sind finanzielle Dimensionen, die sind ausserhalb unserer Vorstellung.» Also spielt Haaland, dessen Wechsel zu Manchester City sich zu konkretisieren scheint, am Samstag wohl vorerst zum letzten Mal gegen die Bayern. Auch das kann eine Motivation sein.

«Das hat richtig Spass gemacht»

Motiviert ist der gesamte Verein, den Bayern nicht beim Finalisieren des zehnten Titels in Serie und einer ausgelassenen Meisterfeier zusehen zu wollen. Rose hegt durch den zwischenzeitlichen Tor-Rausch gegen Wolfsburg mit fünf Treffern in weniger als 14 Minuten jedenfalls die Hoffnung auf ein Saisonfinale mit viel Spektakel. «Das hat richtig Spass gemacht und hat sich grossartig angefühlt», sagte er: «Es herrschte eine tolle Atmosphäre. Es sollte zu einer Art Droge werden, diese Stimmung immer zu haben.» Zudem können die Dortmunder etwas befreiter aufspielen, denn die Qualifikation für die Champions League ist seit Samstag nur noch rechnerisch gefährdet.

Am Tiefpunkt ist dagegen die Stimmung wieder in Wolfsburg. «In der ersten Halbzeit war das eine desolate Leistung in allen Belangen, die ein Fussball-Spiel erfordert», sagte Trainer Florian Kohfeldt: «Das geht nicht, das war katastrophal. Ein Nackenschlag hat gereicht, um uns aus der Bahn zu werfen. Und das Problem ist leider nicht neu.»

Genau deshalb muss der Coach - immerhin seit 21 Bundesliga-Spielen im Amt - neben den zwei Siegen zum sicheren Klassenerhalt wohl auch noch fleissig Pluspunkte für sich selbst sammeln, bevor die Saison-Analyse ansteht. «Alles nach dem 1:0 war nicht bundesligatauglich», sagte Sportdirektor Marcel Schäfer: «So ein Auftritt ist eines VfL Wolfsburg nicht würdig.»

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