BVB: Professor sieht bei Moukoko erhöhtes Burnout-Risiko
Youssoufa Moukoko, das nächste Wunderkind beim BVB, könnte mit 16 zum jüngsten Bundesliga-Kicker werden. Ein Professor warnt aber vor gravierenden Auswirkungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im BVB-Nachwuchs lauert mit Youssoufa Moukoko das nächste Juwel.
- Der 15-Jährige könnte demnächst als jüngster Spieler in die Bundesliga-Historie eingehen.
- Diese Entwicklung berge aber auch Gefahren, erklärt Sportwissenschaftler Arne Güllich.
Youssoufa Moukoko gilt in Deutschland als grosses Nachwuchs-Juwel. Mit seinen erst 15 Jahren trainiert er seit diesem Sommer im Profiteam des BVB.
In wenigen Tagen feiert Moukoko seinen 16. Geburtstag. Nach den bisherigen Regeln hätte sich das neue Dortmunder Wunderkind für das Bundesliga-Debüt noch ein weiteres Jahr gedulden müssen.
So musste zuvor das 17. Lebensjahr erreicht sein, um in der höchsten Spielklasse des deutschen Profifussballs auflaufen zu können. Dank einer Sondergenehmigung darf jedoch eine Ausnahme gemacht werden.
DFL senkt Altersgrenze
Für Moukoko hat sich der BVB mächtig ins Zeug gelegt. Der Verein hat bei der DFL einen Antrag zur Senkung der Altersgrenze gestellt. Die Liga reagierte prompt – und genehmigte den Antrag.
Damit wird der deutsch-kamerunische Stürmer wohl der jüngste Profi-Kicker der Bundesliga-Geschichte.
Alles gut also? Nicht ganz, denn: Für die Persönlichkeitsentwicklung eines Spielers berge ein Profivertrag in so jungen Jahren erhebliche Risiken.
«Erhöhtes Risiko für Belastungsschäden»
Der deutsche Sportwissenschaftler Arne Güllich erklärt bei «Sport inside»: «Reifung braucht ihre Zeit und lässt sich eben nicht durch äussere Einflüsse unbegrenzt beschleunigen. So wie wir das bei den Tomaten kennen, die schneller reifen, aber nach nichts schmecken.»
Je früher Jugendliche als Profis behandelt würden, desto grösser wären die gesundheitlichen Gefahren. Güllich meint weiter: «Spieler, die relativ früh begonnen haben, ihr Training zu intensivieren, haben ein beträchtlich erhöhtes Risiko von späteren Belastungsschäden, erstens. Zweitens haben sie ein erhöhtes Risiko auf ein Burnout im späten Jugendalter.»
Die Mindestanforderung der DFL ist, dass jeder Verein einen Sportpsychologen für alle Nachwuchsspieler aufstellt. «Sport inside» prüfte dies bei allen 36 Vereinen der ersten und zweiten Bundesliga nach. Knapp die Hälfte belässt es bei einem Psychologen, andere ergänzen mit Teilzeit-Psychologen. Vier Klubs machen keine Angaben – unter anderem der BVB.