Champions League: Wars das für Bayern und Real? Nein!
Inter und Arsenal holen sich im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League einen Vorteil. Reicht das für den Halbfinal-Einzug? Bei Nau ist man sich nicht einig.

Das Wichtigste in Kürze
- Inter Mailand gewinnt das Viertelfinal-Hinspiel in München mit 2:1.
- Arsenal setzt sich zu Hause mit 3:0 gegen Real Madrid durch.
- Die Rückspiele steigen in der kommenden Woche.
Zwei herrliche Freistosstreffer von Arsenals Declan Rice schocken Real Madrid! Am Ende kassiert der Champions-League-Rekordsieger eine 0:3-Packung und steht vor dem Aus.
Auch Bayern Münchens Traum vom «Finale Dahoam» rückt nach dem 1:2 gegen Inter Mailand in die Ferne. Da hilft auch das Tor von Thomas Müller nichts.

Sind die beiden Duelle vor den Rückspielen in der kommenden Woche bereits entschieden? Auf der Sport-Redaktion von Nau.ch ist man sich nicht einig.
Pascal Moser, Sport-Redaktor
Die Bayern verpassen es, sich trotz drückender Überlegenheit eine gute Ausgangslage zu erspielen. Für einmal bleibt auch Knipser Harry Kane ohne Treffer. Am Ende läuft man im eigenen Stadion in einen Konter, der die bittere Niederlage besiegelt.
Auch wenn man den deutschen Rekordmeister nie abschreiben darf, wird sich Inter die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen. Vor allem im eigenen Stadion sind die Nerazzurri eine Macht.

In den letzten zwei Jahren musste man im Giuseppe Meazza nur zwei Niederlagen hinnehmen. Die letzte Pleite in der Königsklasse kassierten die Mailänder im September 2022. Gegner damals: die Bayern.
Für diese Niederlage können sie sich jetzt mit dem Weiterkommen revanchieren. Wenn Yann Sommer gegen seinen Ex-Klub erneut brilliert, ist für die Münchner nichts zu holen. Und dann endet der Traum vom «Finale Dahoam» jäh.
Noch schwieriger wird das Unterfangen für Real Madrid. Nach der 0:3-Klatsche in London stehen die Königlichen mit dem Rücken zur Wand. Und diesmal bleibt das Wunder aus, da bin ich mir sicher.
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Arsenal hat gezeigt, dass es den Spaniern körperlich und taktisch überlegen ist. Daran wird auch der Heimvorteil nichts ändern. Mit Rotsünder Camavinga fehlt Ancelotti ein weiterer Mann in der sonst schon dünn besetzten Defensive.

Christoph Böhlen, Sportchef
Natürlich ist ein 1:2 keine Vorentscheidung – vor allem nicht, wenn die Bayern involviert sind! Die Münchner haben ein grosses Ziel: Das «Finale Dahoam» – und das werden sie sich nicht nehmen lassen.
Zwei Gründe, warum ich von einem Weiterkommen des deutschen Rekordmeisters überzeugt bin.
Erstens: Harry Kane geht am Dienstag für einmal leer aus. Der englische Torgarant vergibt unter anderem eine Mega-Chance (im Video). Das wird Kane nicht ein zweites Mal passieren!
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Auch wenn Inter kaum Tore kassiert: Einen Gegentreffer werden sie mindestens hinnehmen müssen. Kane holt sein obligates Tor nach – und schon ist alles wieder offen.
Grund Nummer 2: Es geht nicht nur um das «Finale dahoam», es geht auch um den Abschied von Thomas Müller. Die Bayern-Legende sagt nach seinem Treffer im Hinspiel selber, dass er nicht auf «einer Farewell-Tour» sei.
Seine Einwechslung schenkt dem Team nochmal Energie, der Ehrgeiz des 35-Jährigen ist ungebremst.
Die Champions League ist für ihn die grosse Chance zu zeigen, dass die ausgebliebene Vertragsverlängerung nach 25 (!) Jahren ein Fehler war. Ich bin überzeugt: Er wird Bayern München in Mailand in den Halbfinal führen.

Deutlich schwieriger wird die Aufgabe für Real Madrid. Ein 0:3 ist eine heftige Hypothek, die Vorteile liegen klar auf der Seite Arsenals.
Doch auch den Gunners werden im Bernabeu die Knie schlottern: Es wäre nicht zum ersten Mal, dass die Königlichen den Kopf in extremis noch aus der Schlinge ziehen.
Rekordsieger der Champions League wird man nicht per Zufall – Real ist erst besiegt, wenn der Schiedsrichter das Rückspiel abpfeift.
