Chaos am Afrika-Cup: Schiedsrichter pfeift Spiel zweimal zu früh ab

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Kamerun,

Am Afrika-Cup pfeift ein Schiedsrichter ein Spiel zweimal zu früh ab. Die letzten Minuten wurden nicht mehr gespielt, die Spieler waren schon unter der Dusche.

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Schiedsrichter Janny Sikazwe pfeift das Spiel nach nicht einmal 90 Minuten ab – es ist bereits der zweite Schlusspfiff. - Twitter/@FootballDaily

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach 85 Minuten pfeift der Schiedsrichter das Spiel Tunesien gegen Mali ab.
  • Nach Protesten lässt er weiterspielen – für vier Minuten und beendet die Partie dann.
  • Dazwischen ignorierte er noch den VAR, der ihn auf einen Fehler aufmerksam machen wollte.

Ein Ball, zwei Tore, 22 Spieler und 90 Minuten: Diese Regeln sollte selbst ein absoluter Fussball-Laie kennen. Spieler, Trainer und vor allem Schiedsrichter kennen das Regelwerk deutlicher besser. Doch das nicht immer der Fall ist, zeigt ein kurioses Spiel am Afrika-Cup.

Am Mittwochabend trugen Tunesien und Mali ihr erstes Gruppenspiel aus. Die Malier gehen durch einen umstrittenen Handpenalty in der 48. Minute in Führung, die Tunesier vergeben einen ebenso umstrittenen Elfmeter 30 Minuten später. Ihre Aufholjagd wird dann in der nach 85:06 Minuten abrupt beendet.

Denn Schiedsrichter Janny Sikazwe pfeift ab. Schluss, Ende, aus und vorbei? Nein, denn die aufgebrachten Tunesier weisen den Unparteiischen auf den Fehler hin, die Partie geht weiter. Sikazwe setzt dann seine interessante Interpretation des Regelwerks fort.

In der 87. Minute wird Malis Touré vom Platz gestellt. Der VAR interveniert und teilt dem Schiedsrichter nach langer Unterbrechung mit, dass es kein Platzverweis sein sollte. Das interessiert Sikazwe aber nicht – die Rote Karte bleibt bestehen. Tunesien schöpft Hoffnung, in Überzahl noch den Ausgleich zu schaffen.

Doch nach 89:45 Minuten hat Sikazwe dann genug gesehen: Er pfeift ein zweites Mal zu früh ab – und diesmal lässt er sich von den Spielern nicht mehr umstimmen. Unter dem Schutz der Sicherheitskräfte geht er in die Kabine. Das Spielende ist definitiv – zumindest vorerst.

Malis Trainer sitzt bereits bei der Pressekonferenz, als er plötzlich informiert wird, dass nun doch weitergespielt werden soll. Seine Spieler und Schiedsrichter Sikazwe versammeln sich auf dem Platz, die Tunesier kommen aber nicht mehr zurück. Sie sollen bereits unter der Dusche gestanden haben.

Und damit beendet Schiedsrichter Sikazwe das Spiel zum dritten Mal – und damit endgültig.

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