Coronavirus: DFL verschiebt Mitgliederversammlung auf den 23. April
Die schwierige Entscheidung, ob wegen des Coronavirus Geisterspiele in der Bundesliga stattfinden könnten, wurde erst einmal vertagt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die ausserordentliche Mitgliederversammlung der DFL wurde verschoben.
- Neu findet die Sitzung am 23. April statt.
- Dort soll unter anderem über den Neustart der Bundesliga diskutiert werden.
Die für den 17. April geplante ausserordentliche Mitgliederversammlung zu weiteren Massnahmen in der Krise rund um das Coronavirus werde auf den 23. April verlegt.
Dies teilte die DFL in Frankfurt mit. Damit verschafft sich die Dachorganisation der 36 Proficlubs etwas Luft in der Debatte um Spiele ohne Zuschauer.
«Ziel der Verschiebung ist es, Clubs und DFL zusätzliche Zeit zur weiteren intensiven Vorbereitung bevorstehender Entscheidungen zu geben». Das heiss es in der Erklärung. Über das weitere Vorgehen werden die 36 Clubs «auf Basis der aktuellen politischen Beschlusslage in der kommenden Woche entscheiden».
Die Landesregierungschefs wollen am 15. April mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere Vorgehen beraten.

Saison soll trotz Coronavirus bis am 30. Juni beendet werden
«Wir werden bereit sein. Wir haben es aber nicht in der Hand», hatte DFL-Boss Christian Seifert zuletzt zu Geisterspiel-Szenarien gesagt. Trotz Coronavirus sei das klare Ziel weiter eine Beendigung der Saison bis 30. Juni.
Bis Ende Juni laufen im Profifussball auch die Verträge. Der Weltverband FIFA hatte zuletzt unter anderem mit neuen Transfer-Richtlinien den Weg für eine Verlängerung der Saison frei gemacht. Dabei will der Weltverband allen Anträgen, das Enddatum dieser Spielzeit nach hinten zu verschieben, stattgeben.
Die Saison in Liga 1 und 2 ist wegen des Coronavirus bis mindestens 30. April ausgesetzt. Ein Szenario sieht Geisterspiele im Mai vor, um die fehlenden neun Spieltage durchzuziehen.
Clubs drohen hohe finanzielle Verluste
Nach wie vor hofft der Profifussball darauf, die Spielzeit bis zum 30. Juni zu beenden. Es geht um insgesamt 750 Millionen Euro. Diese würden den in massive finanzielle Bedrängnis geratenen Clubs bei einem Saisonabbruch verloren gehen.
Bei Geisterspielen würden zahlreiche Tests und Massnahmen für die Profis nötig sein. Nur so könnte das Risiko von neuen Infektionsketten im wöchentlichen Spielbetrieb minimiert werden. «Dieses Szenario ist natürlich nur in völliger Übereinstimmung mit den Vorgaben der Gesundheitsbehörden vorstellbar». Dies hatte Fritz Keller als Präsident des Deutschen Fussball-Bundes (DFB) betont.