Das Ziel ist ambitioniert, die bisherige Ausbeute jedoch ausbaufähig. Ähnlich wie in den vergangenen Jahren der HSV bekommen nun auch Schalke und Bremen die raue Zweitliga-Luft zu spüren.
Die HSV-Profis mussten sich gegen Kiel mit einem Punkt zufrieden geben. Foto: Christian Charisius/dpa
Die HSV-Profis mussten sich gegen Kiel mit einem Punkt zufrieden geben. Foto: Christian Charisius/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Zu wenig Konstanz, zu viele Rückschläge - die avisierte Rückkehr in das Fussball-Oberhaus wird für die einstigen Bundesliga-Grössen Schalke 04 und Werder Bremen zu einer strapaziösen Mission.
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Ähnlich wie der Hamburger SV, der bereits in der vierten Saison sein Dasein in der 2. Bundesliga fristet, tun sich die beiden Absteiger in neuer Umgebung schwer. Nur drei Tage nach dem peinlichen Pokal-Knockout beim Drittligisten 1860 München gab es für die Schalker beim 0:1 in Heidenheim den nächsten Dämpfer. Und der einstmals stolze Europapokal-Sieger aus Bremen verbleibt nach dem 1:1 im Nord-Duell mit dem FC St. Pauli im Mittelmass.

Unbekümmertheit und Stabilität fehlen

Von der Unbekümmertheit und Stabilität der führenden Teams aus St. Pauli und Regensburg sind die als Mitfavoriten gehandelten grossen Drei aus Gelsenkirchen, Bremen und Hamburg derzeit weit entfernt. Dabei wähnten sich die Schalker nach zuvor vier Zu-Null-Siegen in Serie auf gutem Weg. Doch nach den beiden 0:1-Niederlagen in München und Heidenheim ist die Kritik an der Arbeit von Trainer Dimitrios Grammozis zurück. Der wachsenden Skepsis begegnete der Coach mit Durchhalteparolen: «Heute sind wir enttäuscht, werden uns schütteln, regenerieren und uns gut auf Darmstadt vorbereiten.»

Noch weiter vom eigentlich geplanten Kurs abgekommen sind die Bremer nach zuletzt nur zwei Punkten aus drei Spielen. Es passt ins Bild von gesunkenen Ansprüchen, dass beim viermaligen deutschen Meister ein Remis gegen St. Pauli als Erfolg gewertet wird. «Es ist der nächste Schritt in den Wiederaufbau. Ich glaube schon, dass wir auf einem guten Weg sind. Das Spiel heute gegen den Tabellenführer hat schon gezeigt, dass wir da auch mithalten können», lobte Trainer Markus Anfang. Schon in den kommenden schweren Begegnungen in Nürnberg und auf Schalke könnte der ohnehin grosse Abstand auf die direkten Aufstiegsplätze von neun Punkten schon fast uneinholbar anwachsen.

HSV-Trainer Walter: «Nachbarschaftshilfe»

Wie knifflig der Weg zurück in die Bundesliga sein kann, dokumentiert das anhaltende Leiden des Hamburger SV. Auch in seinem vierten Versuch läuft der Traditionsclub Gefahr, das Ziel zu verfehlen. Mit dem am Ende glücklichen 1:1 gegen Holstein Kiel verpasste das Team von Trainer Tim Walter die Chance, Boden in der Tabelle gut zu machen. Aus Frust über die anhaltende Heimschwäche mit nunmehr fünf Unentschieden in sechs Partien verbuchte Walter das 1:1 gegen Kiel «als Nachbarschaftshilfe für das Land Schleswig-Holstein». «Das ist viel zu wenig zu Hause», klagte auch Torjäger Robert Glatzel.

Zum Glück der drei ambitionierten Grossclubs patzte am 12. Spieltag auch der zuletzt aufstrebende Mitbewerber 1. FC Nürnberg. Beim 0:2 am Freitag in Darmstadt musste der Tabellenfünfte die erste Saisonniederlage in der 2. Liga hinnehmen. Die gerissene Serie ärgerte alle beim 1. FC Nürnberg. Dramatisieren wollte es aber niemand. «Wir müssen damit leben. Wir haben jetzt verloren, aber weiter geht's», sagte Trainer Robert Klauss.

Dagegen bleibt das Überraschungsteam aus Regensburg erstaunlich stabil. Mit dem 3:0 beim Schlusslicht Ingolstadt festigte das Team von Trainer Mersad Selimbegovic den zweiten Rang, verkürzte den Abstand zu St. Pauli auf einen Punkt und blieb im siebten Ligaspiel nacheinander unbesiegt. Für das grösste Spektakel des Wochenendes sorgte jedoch der neue Tabellenvierte aus Paderborn. Zur 4:2-Gala der Ostwestfalen in der ersten Halbzeit beim Karlsruher SC trug Sven Michel mit einem Hattrick zwischen der 23. und 32. Minute bei.

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