Dynamo Kiew bestreitet Europapokal in Hamburg (D)
Die Duelle der ukrainischen Fussballmannschaft Dynamo Kiew (oder Dynamo Kyiv) in der Europa League finden nicht in ihrer Heimat statt, sondern im Volksparkstadion in Hamburg. Dies teilten der deutsche Zweitligist HSV und der ukrainische Rekordmeister am Mittwoch mit. Die Entscheidung sei aufgrund der Folgen des russischen Angriffskriegs getroffen worden.
Das Traditionsteam aus der Ukraine wird seine vier Gruppenspiele der ersten Runde im Hamburger Stadion austragen. Die erste Partie ist am 25. September gegen den italienischen Spitzenverein Lazio Rom angesetzt. Weitere Begegnungen werden mit Ferencvaros Budapest, Viktoria Pilsen und FK RFS im November und Januar folgen.
Wissen um «problematische Anteile der Fanszene»
Nun erklärte auch HSV-Vorstand Eric Huwer in einer Mitteilung des Vereins: «Wir freuen uns sehr, diese Haltungsfrage zu beantworten und einem vom Krieg betroffenen Verein eine Heimspielstätte zu bieten.»
Der Funktionär betonte ferner, dass der HSV sich der problematischen Anteile der Fanszene bewusst sei. Zugleich vertraue der Verein auf die Kraft des Sports und die gelebten Werte im Volkspark. Der ukrainische Fussball gilt weithin als berüchtigt für seine Hooligan-Szene.
Zweimaliger Europapokalsieger Kiew
Dynamo Kiew ist kein Unbekannter auf der europäischen Fussballbühne. Der Verein hat 16 ukrainische Meistertitel, 13 sowjetische Meistertitel, 13 ukrainische Pokalsiege und zwei Gewinne des Europapokals der Pokalsieger auf seinem Konto.
Kiews Liga-Konkurrent Shakhtar Donezk, der in der vergangenen Saison ukrainischer Meister wurde, hatte ebenfalls seine Heimspiele im Hamburger Volksparkstadion ausgetragen.
Dort hatten beispielsweise Spiele gegen den FC Barcelona und das Play-off-Duell um das Achtelfinale der Europa League gegen Olympique Marseille stattgefunden. Dieses Jahr wird Shakhtar jedoch seine Champions-League-Heimspiele in Gelsenkirchen austragen.