EM 2024: So geht es bei Deutschland nach dem EM-Aus weiter

Im Viertelfinal endete der deutsche Traum von einem Heim-Triumph an der EM 2024. Damit endete auch eine Ära in der DFB-Elf, die 2010 ihren Anfang genommen hatte: Der für die EM ins deutsche Trikot zurückgekehrte Toni Kroos beendete mit der Pleite gegen Spanien seine Karriere als Fussball-Profi.

Kroos wird im Team von Trainer Julian Nagelsmann eine Lücke hinterlassen, nicht nur spielerisch. Auch menschlich galt der 34-Jährige, nicht zuletzt dank seiner rekordverdächtigen Karriere, als bedeutende Figur im DFB-Team. Und er ist nicht der einzige Dauerbrenner, der vor dem Abschied steht.

Auch Thomas Müller, der mit 131 Länderspielen sogar 17 DFB-Einsätze mehr als Kroos bestritt, hört auf. Der ebenfalls 34-Jährige will zwar seinen Vertrag bei Bayern München noch erfüllen. Dass die EM 2024 aber sein letzter Auftritt im DFB-Trikot war, hat der Bayern-Kultkicker so gut wie bestätigt.

Trainer Nagelsmann weiss, wie gewichtig diese beiden Abschiede sind – betont aber auch: «Wir haben einen grossen Grundstock an Spielern, die 26, 27, 28 Jahre alt sind. Die können auf jeden Fall noch die WM spielen», so der DFB-Coach nach dem EM-Aus. Einen drastischen Umbruch in den kommenden zwei Jahren sieht er nicht kommen.

Den neuen DFB-Kern bilden wohl Kai Havertz, Joshua Kimmich, Maximilian Mittelstädt, David Raum, Nico Schlotterbeck und Jonathan Tah. Auch ein Leroy Sané ist nach wie vor ein Thema. Zugleich sollen Jungstars wie Bayerns Aleksandar Pavlovic integriert werden. Der 20-Jährige verpasste sein DFB-Debüt zweimal aus gesundheitlichen Gründen.

Eine grosse Baustelle könnte allerdings die Nummer 1 im deutschen Team werden. Manuel Neuer ist 38-jährig und erbat sich unmittelbar nach dem EM-Aus noch Bedenkzeit. An der WM 2026 wäre der Bayern-Star 40 Jahre alt. Steht er auch dann noch im Tor der deutschen Nationalmannschaft?

Falls die Antwort Nein lautet, hätte endlich die Stunde von Dauer-Ersatzmann Marc-André ter Stegen geschlagen. Der Barcelona-Schlussmann vertrat Neuer während dessen Beinbruch im DFB-Trikot mehr als würdig. Trotzdem kommt der 32-Jährige in zwölf Jahren Nationalmannschaftskarriere bislang «nur» auf 40 Länderspiel-Einsätze.