EM 2024: «Spielermaterial» sorgt im ZDF für Debatte
Per Mertesacker und Christoph Kramer analysieren Spiele der EM 2024 für das ZDF. Dabei missfällt Moderator Jochen Breyer jedoch ein Begriff.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Wortschatz im ZDF sorgt an der Fussball-EM für Diskussionen.
- Moderator Jochen Breyer rügt die Ex-Profis Per Mertesacker und Christoph Kramer.
- Das Wort «Spielermaterial» werde bei den Fans kritisch gesehen.
Ex-Weltmeister Per Mertesacker hat sich in einer ZDF-Übertragung der EM 2024 einen Rüffel eingehandelt: Die Verwendung des Begriffes «Spielermaterial» stiess bei Moderator Jochen Breyer auf Missfallen. Rund um das Spiel zwischen Spanien und Italien sorgte Breyer damit für eine Debatte in den sozialen Medien.
Mertesacker analysierte den veränderten Spielstil der Spanier vor der Partie. Diese hätten «nicht mehr so das Spielermaterial, jetzt nur auf Ballbesitz zu gehen», so Mertesacker. Bei dieser Formulierung schritt Breyer sowohl an Mertesacker als auch an Christoph Kramer gerichtet ein.
«Spielermaterial – weil ihr beide den Begriff öfter verwendet», so Breyer. «Ich weiss, das wird bei einigen Fans zu Hause kritisch gesehen, weil Menschen kein Material sind. Vielleicht sagen wir einfach in Zukunft Kader oder das Spielerpotenzial.»
«Spielermaterial»-Debatte an der EM 2024
Die beiden Weltmeister von 2014 schauten sich an, schmunzelten und antworteten: «Okay.» In den sozialen Netzwerken diskutierten Zuschauer, inwiefern dieses Einschreiten Breyers gerechtfertigt war.
Eine Jury aus sechs Sprachwissenschaftlern hatten im Jahr 2000 das ähnliche Wort «Menschenmaterial» als Unwort des 20. Jahrhunderts gewählt, da dieses aus ihrer Sicht für eine Tendenz stehe, «Menschen nur noch nach ihrem ‹Materialwert› einzuschätzen».